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Der stille Meister Christof Stählin zum 70.

Streng genommen ist er ein unbekannter Prominenter der Kabarett- und Liedermacherszene. Man begegnet ihm zunächst in Gesprächen und Notaten. Der Ruf, der ihm vorauseilt, ist von Achtung und Sympathie getragen, als sei er ein seltenes Original.

Von Harald Pfeifer |
    Und tatsächlich ist er eine künstlerische Autorität mit einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein, das sich jedoch nicht modisch aufdrängt. Er ist ein Meister des Understatements. Seine Lieder und Texte zeugen von einer immensen Kunstfertigkeit, doch im Grunde ist er das Kunstwerk selbst.

    Den väterlichen Beruf hat der Pfarrerssohn für sich neu gedeutet. Dichtend sieht er auf die Welt mit klugem, mildem Blick. Hilft anderen, die Autorität der Poesie zu entdecken.

    Zu diesem Zweck betreibt er seit 20 Jahren die Mainzer Akademie für Poesie und Musik "Sago", wo er seine 50-jährige Berufserfahrung weitergibt. Er gehört zu denen, die Mitte der 60er-Jahre neben Hannes Wader und Hanns Dieter Hüsch auf Burg Waldeck aufgetreten waren.

    Seither ist er auf den kleinen Bühnen der Republik zu Hause und veröffentlicht Lieder und Texte in seinem Verlag Nomen + Omen. Am 18. Juni ist Christof Stählin 70 Jahre alt geworden, die "Querköpfe" gratulieren in dieser Sendung.