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Der Sturz der Erde in die Sonne
Ende in 100.000.000.000.000.000.000.000.000 Jahren

Seit viereinhalb Milliarden Jahren kreist unsere Erde um die Sonne, derzeit im Abstand von 150 Millionen Kilometern. Allerdings wird der Abstand Erde-Sonne derzeit von Jahr zu Jahr größer.

Von Dirk Lorenzen |
Auf der Sonne sind immer wieder einige dunkle Flecken zu sehen, entdeckt von Johann Fabricius im Jahr 1611
Sehr langfristig gesehen stürzt die Erde in die Sonne – bzw. in das, was von der Sonne dann noch übrig ist (SDO/NASA)
Der Grund dafür ist die Kernfusion im Innern der Sonne, die vier Millionen Tonnen Materie in Strahlung umwandelt – pro Sekunde! Seit ihrem Zünden hat die Sonne auf diese Weise etwa die Masse des Planeten Saturn verloren.
Dadurch verringert sich ihre Anziehungskraft und die Erde driftet pro Jahr um anderthalb Zentimeter nach außen. Das klingt viel, macht aber selbst in Jahrmilliarden nicht einmal 100.000 Kilometer aus.
Auch die Reibung der Erde am Sonnenwind, einem Teilchenstrom, der von der Sonne durch das Planetensystem wabert, führt nur zu einem aberwitzig kleinen Schub nach außen. Das ändert sich erst, wenn sich die Sonne zum Roten Riesen aufbläht und etwa ein Drittel ihrer Materie ins All pustet.
Die Erde, aufgenommen von Meteosat-9
Die Bahn der Erde um die Sonne verändert sich – wenn überhaupt – nur äußerst langsam (Eumetsat)
Die alternde Sonne wird mit Sicherheit die innersten Planeten Merkur und Venus verschlucken – ob die Erde davon kommt, hängt davon ab, wie weit sie bis dahin nach außen gerutscht ist.
Aber selbst wenn die Erde auch noch um die ausgebrannte Sonne kreisen sollte, wären ihre Tage gezählt. Denn beim Umlauf werden Gravitationswellen abgestrahlt, die die Erdbahn schrumpfen lassen – bis die Erde in die Leiche der Sonne stürzt.
Das allerdings zieht sich ein wenig. Das finale Einspiralen dürfte rund 10 hoch 26 Jahre dauern, eine 1 mit 26 Nullen. Aber spätestens dann ist es vorbei mit der Erde.