Der Grund dafür ist die Kernfusion im Innern der Sonne, die vier Millionen Tonnen Materie in Strahlung umwandelt – pro Sekunde! Seit ihrem Zünden hat die Sonne auf diese Weise etwa die Masse des Planeten Saturn verloren.
Dadurch verringert sich ihre Anziehungskraft und die Erde driftet pro Jahr um anderthalb Zentimeter nach außen. Das klingt viel, macht aber selbst in Jahrmilliarden nicht einmal 100.000 Kilometer aus.
Auch die Reibung der Erde am Sonnenwind, einem Teilchenstrom, der von der Sonne durch das Planetensystem wabert, führt nur zu einem aberwitzig kleinen Schub nach außen. Das ändert sich erst, wenn sich die Sonne zum Roten Riesen aufbläht und etwa ein Drittel ihrer Materie ins All pustet.
Die alternde Sonne wird mit Sicherheit die innersten Planeten Merkur und Venus verschlucken – ob die Erde davon kommt, hängt davon ab, wie weit sie bis dahin nach außen gerutscht ist.
Aber selbst wenn die Erde auch noch um die ausgebrannte Sonne kreisen sollte, wären ihre Tage gezählt. Denn beim Umlauf werden Gravitationswellen abgestrahlt, die die Erdbahn schrumpfen lassen – bis die Erde in die Leiche der Sonne stürzt.
Das allerdings zieht sich ein wenig. Das finale Einspiralen dürfte rund 10 hoch 26 Jahre dauern, eine 1 mit 26 Nullen. Aber spätestens dann ist es vorbei mit der Erde.