Der Tag
Asyltouristen im Transitzentrum

"Exterritorial", "Fiktion der Nichteinreise": Transitzentren sollen den Unionsstreit befrieden, aber sind sie auch mit Asyl- und Menschenrechten zu vereinbaren? Und: Wie kann es sein, dass es Monate dauert, bis eine Fußballmannschaft in Thailand aus einer Höhle befreit wir?

Von Sarah Zerback |
    Drei Cocktails
    Sprache schafft Wirklichkeit: Was verbirgt sich hinter "Transitzentren"? Und wie sieht eigentlich ein "Asyltourist" aus? (imago / Westend61)
    "Es gibt kein rechtliches Niemandsland", stellt Hendrik Cremer vom Deutschen Institut für Menschenrechte klar. Auch wenn das gerade häufig durch die Medien geistert. Auch in den so genannten Transitzentren, die an der deutsch-österreichischen Grenze entstehen, gelten deshalb Grund- und Menschenrechte, erklärt der Experte. Die Verpflichtungen aus der Dublin-Verordnung könne man "nicht einfach wegdefinieren", sonst drohe das Scheitern eben dieser europäischen Vereinbarung.
    Wenn eine ganze Fußballmannschaft vermisst und nach zehn Tagen gefunden wird, denkt man normalerweise: Happy End! Nicht so im Fall der 13 Thailänder, die in einer Höhle eingeschlossen sind. Weil die voller Wasser ist, müssten die geschwächten Jugendliche und ihr Trainer jetzt vielleicht sogar tauchen lernen, sagt Korrespondentin Lena Bodewein. Eine Rettungsaktion, die auch in Thailand einmalig sein dürfte und die sich noch bis Oktober hinziehen könnte.
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