Der Tag
Australien brennt

Brände, Dürre, Hitze, Notstand und das seit Monaten immer wieder: Australiens Premierminister will die Klimapolitik im Kohleland trotzdem nicht ändern und entfacht damit die Wut vieler Australier. Und: Warum der Tod der Menschenaffen im Krefelder Zoo vielen Menschen besonders nah geht.

Von Sarah Zerback |
PORT MACQUARIE, AUSTRALIA - NOVEMBER 19: An injured koala receives treatment after its rescue from a bushfire at the Port Macquarie Koala Hospital on November 19, 2019 in Port Macquarie, Australia. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY Copyright: xVCGx CFP111259953695
Menschen und Tiere leiden seit Monaten unter den Buschfeuern in Australien (www.imago-images.de)
"Im Zweifel ist die Kohle wohl wichtiger als das Klima" - so formuliert es unser Australien-Korrespondent Holger Senzel. Die Regierung im größten Kohleexportland der Welt will ihre Umweltpolitik nicht ändern, Buschfeuer hin oder her. Denn auch wenn es wohl kein Industrieland gibt, das die Folgen des Klimawandels so deutlich spürt wie Australien, sagt Senzel, gäbe es eben auch kein anderes, mit so vielen Leugnern des menschengemachten Klimawandels. Das aber entfacht inzwischen die Wut vieler AustralierInnen.
"Es ist, wie ein Familienmitglied zu verlieren", sagt Petra Schinn. Die Biologin arbeitet seit Jahren im Krefelder Zoo und schildert, wie schwierig es ist, die Silvesterkatastrophe zu verarbeiten. Mehr als 30 Tiere sind gestorben, als das Affenhaus abgebrannt ist, darunter Gorillas, Orang-Utans und ein Schimpanse, zu denen die TierpflegerInnen eine enge Beziehung hatten. Für die Öffentlichkeit sei es sicher besonders tragisch, dass ausgerechnet Menschenaffen gestorben sind. Dabei habe es sich um hoch bedrohte Arten gehandelt. Um deren Schutz müsse es gehen, so Schinn, und zwar über dieses Unglück hinaus.
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