Der Tag
CDU in Aufruhr

Das Rumoren in der Partei schlägt in offene Revolte um - gegen Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer, aber auch gegen die Kanzlerin. Wortführer der Attacke ist Angela Merkels alter Rivale Friedrich Merz. Außerdem: Wo die Digitalpolitik der Regierung besser ist als ihr Ruf.

Von Jasper Barenberg |
Annegret Kramp-Karrenbauer spricht beim Bundesparteitag der CDU im Dezember 2018 in Hamburg, im Hintergrund ist auf einer Leinwand groß das Gesicht von Angela Merkel zu sehen
In der CDU wächst der Druck auf die Parteichefin und die Kanzlerin (John MACDOUGALL / AFP)
Die offene Revolte in der CDU richtet sich gegen Annegret Kramp-Karrenbauer und Angela Merkel gleichermaßen, urteilt der Leiter unserers Berliner Studios, Stephan Detjen. Erzrivale Friedrich Merz hoffe darauf, dass ihm am Ende die Macht in der Partei und im Kanzleramt in die Hände falle. Auf dem Parteitag in Leipzig Ende November könnte es zum Machtkampf kommen. Gegen Merkels Pragmatismus setze Merz auf Tatkraft, Entschiedenheit und auch auf eine bestimmte Form von Männlichkeit.
Beim Netzausbau hat die Bundesregierung geschlafen und so auch dem Wirtschaftsstandort geschadet. Die Pläne für eine europäische Cloud-Infrastruktur dagegen sind in den Augen unseres Hauptstadtkorrespondenten Johannes Kuhn ambitioniert und sinnvoll. Über den Erfolg des Projekts entscheide am Ende allerdings der Markt.