Der Tag
Das gefährliche Spiel mit dem Atomdeal

Warum die EU im Konflikt zwischen dem Iran und den USA wieder zwischen allen Stühlen steht. Und: Wie erhellend war das TV-Duell zur Europawahl?

Von Philipp May |
Irans Präsident Hassan Ruhani besucht das Atomkraftwerk Bushehr
Irans Präsident Hassan Ruhani besucht das Atomkraftwerk Bushehr (dpa / EPA/PRESIDENTIAL )
"Was ich der EU höchstens vorwerfe, ist, dass man die Dinge immer etwas geschönt darstellt", sagt Bettina Klein, DLF-Korrespondentin Brüssel. In Wirklichkeit habe die EU aller Bemühungen zum Trotz kaum eine Chance gehabt, nach dem Ausstieg der USA den Atomdeal mit dem Iran noch zu retten. "Wir haben eine Grundsatzproblematik. An der Rolle des Iran können wir nichts ändern", so Klein weiter.
Katajun Amirpur ist Deutsch-Iranerin und Professorin für Islamwissenschaften an der Universität Köln. Sie ist regelmäßig im Iran und sagt: "Die Menschen leiden sehr unter den Sanktionen der USA. Ich kann von Mal zu Mal sehen, wie sich die Situation im Iran verschlechtert."
Kolja Unger ist Deutschlandfunk-Volontär und derzeit im Brüsseler Studio: Er hat die Wahlarena zwischen den beiden EU-Spitzenkandidaten Frans Timmermans (SPE) und Manfred Weber (EVP) verfolgt und darüber bei uns im Programm berichtet. Sein Eindruck: Es war weniger Schlagabtausch und mehr "ein riesiges Europa-Fest. Die Spitzenkandidaten, gefühlt auch die Moderatoren und das ganze Publikum war sich total einig. Es hat eigentlich gefehlt, dass man sich Sektgläser gereicht hat und am Ende die Europahymne gespielt wurde."