Der Tag
Eine neue rechte Terrorzelle aus Chemnitz?

Der Generalbundesanwalt hat sechs Neonazis wegen Terrorverdacht festnehmen lassen. Wieso immer Chemnitz? Und: Warum wir trotz allem mit dem türkischen Religionsverband Ditib kooperieren sollten.

Von Philipp May |
    Mutmaßliche Rechtsterroristen, die am Morgen in Bayern und Sachsen festgenommen wurden, erreichen den Bundesgerichtshof und werden von Polizisten abgeführt.
    Die mutmaßliche Rechtsterroristen treffen am Bundesgerichtshof in Karlsruhe ein. (dpa-Bildfunk / Christoph Schmidt )
    Gerade ist es wieder etwas ruhiger geworden in und um Chemnitz, bis am Vormittag die Meldung kam, dass der Generalbundesanwalt sechs mutmaßliche Rechtsextreme festgenommen hat. Sie sollen die Terrorvereinigung "Revolution Chemnitz" gegründet haben. "Chemnitz ist für mich ein Brennglas, an dem man sehen kann, wohin sich das entwicklen kann, wenn nicht rechtzeitig etwas unternommen wird, um solche Gruppierungen auffliegen zu lassen und sie dingfest zu machen", sagt Alexandra Gerlach, lange Jahre Korrespondentin in Sachsen für den Deutschlandfunk. Für sie ist das frühe Eingreifen der Behörden ein gutes Signal.
    Seit dem umstrittenen Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Erdogan und der anschließenden Moschee-Erföffnung in Köln wird verstärkt über die Rolle des türkisch-muslimischen Religionsverbands Ditib diskutiert. Abdul Ahmad Rashid, Journalist fürs ZDF, recherchiert seit Jahren über die Ditib. Er erklärt, warum er es für falsch hält, die Kooperation mit dem Verband einzustellen.