Es steht 0:0 im "Endspiel um die Glaubwürdigkeit" - wobei die Kanzlerin am meisten verloren hat, denn "sie kommt von einem höheren Niveau", so sieht es Deutschlandfunkredakteurin Christiane Florin. Klug sei das nicht, denn Wähler schätzen es durchaus, wenn sie Politikern vertrauen können. Umso mehr in einer komplexer werdenden Welt, in der sich viel im Internet abspielt, in der es schwieriger wird, Fakten selbst zu überprüfen. Doch nachdem Glaubwürdigkeit viele Jahre zum Markenkern der Politik gehörte, verschiebe sich jetzt was. Christiane Florin findet: Das befeuert Politikverdrossenheit und Populismus.
Nach mehr als 437 Verhandlungstagen hatten die Angeklagten heute das letzte Wort im NSU-Prozess. Thies Marsen war auch bei diesem Prozesstag dabei und hat das Verfahren in den letzten fünf Jahren als Reporter begleitet. Dass das Urteil nun nächste Woche fallen soll, sei vor allem für die Angehörigen wichtig. Auch wenn Vieles unaufgeklärt bleibt und auch wenn die Kanzlerin eigentlich volle Aufklärung des NSU-Komplexes versprochen hatte. Er findet: Es ist zu früh für einen Schlussstrich.
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