Der Tag
Impfen: Oder soll man es lassen?

Die Masern sind zurück! Und zum x-ten Mal diskutiert die Bundespolitik, ob Eltern verpflichtet werden sollen, ihre Kinder zu impfen. Wir holen uns Pro und Contra in einem Streitgespräch - ohne Streit. Und: Der Rüstungsstopp für Saudis steht im Koalitionsvertrag. Warum steht er jetzt wieder zur Debatte?

Von Sarah Zerback |
Ein Säugling wird geimpft
In der Impfdebatte sind die Fronten verhärtet (imago)
Um zu sehen, wie emotional die Debatte um Impfpflicht und ums Impfen generell geführt wird, reicht ein Blick in Internetforen oder Soziale Medien. Wir wollten keine Lautsprecher mit Extrempositionen befragen, wohl aber mit einer Mutter sprechen, die skeptisch ist und mit einer Kinderärztin, die jeden Tag mit skeptischen Eltern zu tun hat und ihnen ihre Ängste mit guten Argumenten zu nehmen versucht. Eingeladen haben wir Jule Reimer aus der Deutschlandfunk-Wirtschaftsredaktion, die erzählt, welche Bedenken sie bei ihren eigenen Jungs hatte, als die noch kleiner waren. Und Karella Easwaran, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Autorin des Buchs "Das Geheimnis gesunder Kinder". Sie hört viele der Sorgen jeden Tag in ihrer Kölner Praxis und schildert ihre Strategie so: Empathisch zuhören und wissenschaftlich entkräften, statt zu verurteilen.
Im Koalitionsvertrag steht Schwarz auf Weiß: "Wir werden ab sofort keine Ausfuhren an Länder genehmigen, solange diese unmittelbar am Jemen-Krieg beteiligt sind." Vielleicht sollte das nochmal jemand CDU und SPD sagen, die streiten nämlich gerade wieder über Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien. Hauptstadtkorrespondent Klaus Remme erklärt das Dilemma und warum man die Moral dabei nicht wegdiskutieren kann.
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