Der Tag
Kurdenkonflikt: Zwischen den Fronten

Wenn in Nordsyrien türkische Soldaten gegen kurdische Milizen kämpfen, treibt das auch tausende Kilometer entfernt Menschen auf die Straße. Wie lässt sich verhindern, dass der Konflikt zwischen türkei- und kurdischstämmigen Deutschen eskaliert? Und: Wann sind Salut-Grüße auf dem Fußballfeld erlaubt?

Von Sarah Zerback |
Teilnehmer einer Kurden-Demo gegen die türkische Militäroffensive in Nordsyrien versammeln sich am 27.01.2018 in Köln und halten kurdische Fahnen hoch.
Es ist nicht die erste türkische Militäroffensive, die Kurden und Türken aktuell in Deutschland auf die Straße treibt: Demo in Köln am 27.01.2018 (picture alliance / dpa / Marius Becker)
Drei Millionen türkeistämmige Menschen, mehr als eine Millionen Kurden leben in Deutschland: Klar, dass die besonders emotional verfolgen, was sich in Nordsyrien gerade abspielt. Sie sorgen sich um ihre Lieben, sind wütend und viele treibt es auf die Straße, um gegen die politischen und militärischen Manöver der jeweils anderen Seiten zu demonstrieren. Die nächste Großdemo findet am Wochenende in Köln statt, wo bis zu 15.000 Menschen erwartet werden. "Eine brandgefährliche Situation", sagt der Politikwissenschaftler und Türkei-Experte Burak Çopur von der IUBH in Dortmund und plädiert für mehr und bessere Integration "ohne deutsche Brille".
Erst schießen sie das 1:0 gegen Albanien, dann stellen sich die türkischen Fußball-Nationalspieler nebeneinander auf den Platz, salutieren mit der Hand an der Stirn: Ein Gruß an die türkischen Soldaten, die gerade in Nordsyrien einmarschiert sind. Nicht der erste Militärgruße einer Mannschaft auf dem Platz, löst aber grad einen Riesen-Shitstorm aus. Maximilian Rieger aus der Deutschlandfunk-Sportredaktion über berechtigte Kritik, "Zweierlei-Maß" und das Dauer-Problem Rassismus im Fußball.
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