Der Tag
Sollen KZ-Besuche verpflichtend für alle sein?

Antisemitismus in Deutschland ist wieder auf dem Vormarsch. Sollten daher alle hier Lebenden verpflichtet werden, einmal ein ehemaliges KZ zu besuchen? Außerdem: Ist mit dem Aus von Steve Bannon bei Breitbart News auch der Rechtspopulismus in den USA erledigt? Und Wohnungsnot in Deutschland wird zunehmend zu einem Problemthema, das weit in die Mitte der Gesellschaft reicht. Was also tun?

Von Philipp May |
    Lagertor in der Gedenkstätte am KZ Buchenwald
    Lagertor in der Gedenkstätte am KZ Buchenwald (imago / VIADATA)
    Josef Schuster, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland findet den Vorschlag gut: Alle hier in Deutschland lebenden, auch die Migranten, sollten einmal verpflichtend eine KZ-Gedenkstätte in Deutschland besuchen. So könne Antisemitismus entgegengewirkt werden. Rikola Gunnar Lüttkenau, Sprecher der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald, erklärt, warum er nicht glaubt, dass das das richtige Rezept ist.
    Vor einem Jahr spekulierten noch viele, ob Steve Bannon nicht in Wirklichkeit der heimliche US-Präsident sei, der im Hintergrund die Fäden von Trumps ultranationalistischer Politik zieht. Doch jetzt ist Bannon in jeder Hinsicht abserviert, zunächst als Trumps Berater im Weißen Haus und jetzt auch als Chef der rechten Nachrichtenseite Breitbart News. Doch ein Ende des Rechtsnationalismus in den USA bedeutet das noch lange nicht, glaubt unser langjähriger Washington-Korrespondent Marcus Pindur.
    Sag mir, wie Du wohnst - und ich sag Dir, was Du bist! Die Wohnungsnot in Deutschland wird mehr und mehr zum Thema, das einen Großteil der in Deutschland lebenden Menschen bewegt. Das belegt eine jetzt veröffentlichte Studie der Caritas. Dabei sind die Rezepte gegen den Mangel einfach und längst bewehrt, sagt der Politiologe und Experte für soziales Bauen Professor Volker Eichener von der Hochschule Düsseldorf. Er glaubt: "Wir brauchen wieder einen Bundesminister für Wohnungsbau!"