Der Tag
SPD in der Selbstauflösung

Der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow tritt aus der SPD aus und rechnet mit der Partei ab. Ist der Niedergang noch aufzuhalten? Außerdem: Deutschlands schwierige Rolle im Ukraine-Konflikt. Und: Warum die ersten Retortenbabys kein Durchbruch sondern nur ein Tabubruch in der Gen-Forschung sind.

Von Philipp May |
    Logos von CDU und SPD auf bröckelnder Wand
    Es gibt Rezepte, den Niedergang der Volksparteien zu stoppen, sagt Timo Lochocki (imago/Christian Ohde)
    Ist mit Marco Bülow einfach nur ein ewiger Nörgler von Bord gegangen oder tritt die SPD gerade in die präfinale Phase ein? Rainer Burchardt, ehemaliger DLF-Chefredakteur und SPD-Mitglied, hat noch eine leise Hoffnung. Allerdings müsse die Partei sofort radikal umsteuern: So schnell wie möglich raus aus der Groko, dazu eine programmatische und personelle Erneuerung. Für Burchardt ist der derzeitige Generalsekretär Lars Klingbeil der kommende Mann bei den Sozialdemokraten. Juso-Chef Kevin Kühnert sei dagegen zu jung und zu wenig vernetzt.
    Außenminister Heiko Maas hat im Umkraine-Konflikt beide Seiten zur Zurückhaltung und zum Dialog aufgefordert. Deutschlandfunk-Außenpolitikexperte Klaus Remme findet, dass Maas angesichts der Zuspitzung des Konflikts zwíschen der Ukraine und Russland zu leise gewesen ist.
    Ein chinesischer Wissenschaftler hat mit Hilfe der Genschere die ersten Retortenbabys gezeugt. Für Wissenschaftsjournalist Michael Lange ist das keine große Leistung. Die Instrumente dafür seien schließlich schon vorhanden gewesen. Für ihn war das einfach nur ein Tabubruch, denn eigentlich hatte sich die gesamte Forscherelite darauf verständigt, erst darüber zu reden, wie weit man gehen möchte, bevor man die neuen Möglichkeiten einsetzt.