Der Tag
Tafeln in Deutschland – Offenbarungseid des Sozialstaats?

Seit der Entscheidung der Essener Tafel, in Zukunft nur noch Deutsche neu in die Liste der Hilfsbedürftigen aufzunehmen, wird heftig diskutiert: Ist diese Entscheidung richtig? Außerdem: Weshalb zahlt er gerne Rundfunkgebühren? Fragen – wenige Tage vor der Volksabstimmung in der Schweiz – an ORF-Journalist Armin Wolf.

Von Dirk-Oliver Heckmann |
    Ausgabestelle der Essener Tafel
    Tafeln in Deutschland versorgen bis zu 1,5 Millionen Bedürftige - stiehlt sich der Staat aus der Verantwortung? (picture alliance/dpa/Foto: Roland Weihrauch)
    Sie hat für eine riesige Empörung gesorgt: Die Entscheidung der Essener Tafel, bis auf weiteres nur noch Bedürftige mit deutschem Pass neu in die Kartei aufzunehmen – weil der Anteil der Ausländer auf 75 % gestiegen sei, und sich die deutsche Oma nicht mehr zur Tafel traue. Gestern haben die Verantwortlichen entschieden: Es soll einen Runden Tisch geben – bis dahin aber soll die Regel weitergelten.
    Weshalb aber haben die Tafeln in Deutschland überhaupt eine solche Bedeutung? Zieht sich da der Sozialstaat nicht aus einer ur-eigenen Aufgabe zurück?
    Für Dorothea Siems von der Tageszeitung "Die Welt" ist das Problem komplexer.
    Wozu Rundfunkgebühren?
    Am Sonntag stimmen die Schweizer über die sogenannte NoBillag-Initiative ab. Das Ziel der Initiatoren: Die Gebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abzuschaffen. Roger Köppel, Verleger und Chefredakteur der "Weltwoche", findet das genau richtig, wie er heute im DLF darlegte. Armin Wolf – Anchor beim österreichischen ORF – sieht das völlig anders. Weshalb, darüber habe ich mit ihm gesprochen.
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