Der Tag
Was steckt hinter den iranischen Raketen ?

Der Iran hat zurückgeschlagen und zwei US-Militärbasen im Irak bombardiert. Zurück bleiben Trümmer und die Frage: Welche Botschaft hat der Iran hier verschickt? -Außerdem: Warum es sich für Europa lohnen würde, mehr auf die Lage in Libyen zu achten.

Von Tobias Armbrüster |
Das Bild zeigt eine iranische Fateh-110 Boden-Boden-Rakete
Der Iran hat einen Gegenangriff gestartet (picture-alliance / dpa / Iranian Defense Ministry / Vahid Reza Alaei)
Es war eine seit Tagen erwartete Antwort: Der Iran hat zwei US-Militärstützpunkte im Iran mit Raketen beschossen. Eine Antwort auf die gezielte Tötung von General Soleimani am Freitag. Bemerkenswert: Es gab bei diesen Angriffen keine Toten. Klaus Remme meint, mit dieser Art von Gegenschlag habe der Iran eine Antwort gefunden, die möglicherweise keine weiteren Konsequenzen aus den USA nach sich zieht. Es liege allerdings auch nicht im Interesse Teherans, sich einen US-geführten Krieg ins eigene Land zu holen. Dramatisch sei die Entwicklung dagegen für das Atom-Abkommen. Das, meint Klaus Remme, sei inzwischen nur noch schwer am Leben zu halten.
Libyen - ein Land unter dem Radar
Libyen rutscht immer weiter ab ins Bürgerkriegs-Chaos. Und neben vielen anderen Mächten mischt jetzt auch noch die Türkei mit. Müsste alles nicht sein, sagt der Journalist Mirco Keilberth, der seit vielen Jahren immer wieder in Libyen recherchiert. Vor allem Europa könnte viel mehr erreichen in Libyen - und es gäbe in diesem reichen Land eine Menge zu gewinnen. Stattdessen behandele die EU den Bürgerkrieg dort bislang als "B-Krise".