Der Tag
Was wir aus der Flüchtlingswelle der 80er Jahre lernen müssen

Lange wurde das Problem unterschätzt: Organisierte Clankriminalität in deutschen Großstädten. Welche Lehren wir daraus in der aktuellen Flüchtlingsdebatte ziehen müssen. Und: Deutschland sucht Lösungen gegen Wohnungsnot in Großstädten. Warum Wien diese Probleme nicht hat.

Von Philipp May |
    Zahlreiche Trauergäste kommen zur Beerdigung von Nidal R. auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof in Schöneberg. Nidal R. wurde auf offener Straße erschossen.
    Beerdigung von Nidal R., Mitglied eines arabischstämmigen Clans, in Berlin-Schöneberg. (picture alliance/Paul Zinken/dpa)
    Arabische Großfamilien, die als palästinensische Flüchtlinge im Libanon-Krieg in den 80er Jahren nach Deutschland gekommen sind, sind nach Ansicht der Behörden für einen großen Teil der organisierten Kriminalität hierzulande verantwortlich. Der Journalist Olaf Sundermeyer hat kürzlich für die ARD eine Dokumentation über das Clan-Millieu gedreht. Seine Einschätzung: "Wir dürfen nicht die selben Fehler wie damals machen und diese Strukturen bei den syrischen Flüchtlingen zulassen!"
    Wien wurde gerade zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Und dennoch sind die Mieten dort stabil. Gentrifizierung findet kaum statt. Zustände, von denen man in München, Hamburg oder Berlin nur träumen kann. Der Grund: Der soziale Wohnungsbau, den sich Österreichs Hauptstadt einiges kosten lässt. Srdjan Govedarica aus dem ARD-Studio in Wien erklärt, wie das System funktioniert.