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Der Tenor Nicolai Gedda
Aristokratische Eleganz

Es war nach eigener Aussage das Ziel des 1925 in Stockholm geborenen Tenors Nicolai Gedda, eine lange Karriere zu haben. Um dieses zu erreichen, wählte er sein Repertoire sorgfältig und mit Bedacht aus, das dennoch von einer imposanten Fülle und Bandbreite war.

Von Jürgen Gauert |
    Der schwedisch-russische Opern- und Konzertsänger Nicolai Gedda bei einem Auftritt in Mainz im März 1994
    Vorzüglicher Opern- und Konzertsänger: Nicolai Gedda (picture-alliance / dpa / Erwin Elsner)
    Gedda begeisterte in Mozart-Opern, trat in Bühnenwerken von Rossini und Bellini auf, war in lyrischen Verdi- und Donizetti-Partien zu hören und interpretierte mit unübertrefflicher Leichtigkeit das französische Tenor-Repertoire von Gounod und Massenet. Da er Fachüberschreitungen stets vermied, stand der Sänger nach seinem Debüt 1952 im Opernhaus von Stockholm bis zu seinem Abschied 2001 in Kopenhagen fast 50 Jahre lang auf der Bühne. Seine feinschimmernde, silbrig helle Stimme verfügte über ein einschmeichelndes weiches Timbre, durch die ausgewogene Balance von Musik und Wort überzeugte Nicolai Gedda auch in Liedaufnahmen. Ebenso belegen seine Operetteneinspielungen, die von besonderer Delikatesse sind, die Ausnahmestellung des Sängers.