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Der Tenor Plácido Domingo in frühen Einspielungen
Ein Leben für die Bühne

Nicht besonders hoch, nicht besonders durchdringend – aber immer höchst sinnlich und unverwechselbar. Die Stimme des Tenors Plácido Domingo ist reich dokumentiert. Im Januar kann der Ausnahmesänger seinen 80. Geburtstag feiern, so denn sein Geburtsdatum stimmt.

Am Mikrofon: Christoph Vratz |
    Der Sänger Placido Domingo, noch ohne Bart, lächelt in die Kamera, er hält eine Sonnenbrille in der Hand. Er trägt einen dunkelgrauen Anzug, ein helles Hemd, einen bunten Schlips und ein rotes Einstecktuch.
    Bariton oder Tenor? Placido Domingo hat in beiden Stimmgattungen viele Rollen bravourös gestaltet (dpa)
    Tausende Vorstellungen und mehr als 130 verkörperte Rollen zeugen nicht nur von großer Energie und Willenskraft, sondern auch von einer Sonderstellung unter den Tenören.
    Noch bevor die große Vermarktungswelle mit Auftritten in Arenen und Stadien einsetzte, hat Plácido Domingo einen virtuosen Spagat zwischen Live-Veranstaltungen und Studio-Produktionen absolviert.
    Seit den späten 1960er Jahren sind über einhundert Einspielungen entstanden, mit einem zwar breiten, aber auch selektiven Repertoire, das um die Musik des 18. Jahrhunderts weitgehend einen Bogen schlägt. Auch deutschsprachige Werke werden erst spät berücksichtigt, aber er setzte sich für die Wiederbelebung in Vergessenheit geratener Kompositionen ein.
    Bereits die frühen Aufnahmen des Sängers mit Werken von Strauss, Leoncavallo, Wagner, Verdi und Massenet dokumentieren eine eher weiche, auffallend sinnliche Stimme und ein charakteristisches bronzenes Timbre.