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Der Tenor Richard Tauber
Reich und glücklich?

Er war der Superstar-Tenor der 20er- und 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts - und als solcher so beliebt wie entsprechende Größen unserer Tage. Die immer stärkere Hinwendung Richard Taubers zur leichten Muse, insbesondere zu den Werken seines Freundes Franz Lehár, steigerte die Popularität des Künstlers ins Unermessliche.

Von Martin Wenske |
    Der österreichische Kammersänger Richard Tauber in einer undatieren Aufnahme
    Opern- und Operettenstar: der Tenor Richard Tauber (picture alliance / dpa / Ullstein)
    Doch dieses rief dabei auch so manchen Kritiker auf den Plan: Mochte es sich dabei nun um das von Karl Kraus geprägte Diktum vom "Schmalztenor" handeln oder aber um die weitaus bedenkenswerteren Worte Franz Schrekers, der sich, als moderner Opernkomponist, von dem "richtigen Musiker, nein - Musikanten" Tauber schmählich im Stich gelassen fühlte. Grund genug also, die facettenreiche künstlerische Laufbahn des vor 125 Jahren geborenen und früh verstorbenen Sängers aus gehörigem zeitlichen Abstand und anhand kaum bekannter Einspielungen einer erneuten Betrachtung zu unterziehen.