Die Schalker Fans hätten die Niederlage beiläufig, sogar fast desinteressiert aufgenommen, sagt Uwe Dietz, obwohl sie von der schlechten Leistung entsetzt gewesen seien. Aber ihm hätten sie anschließend auch erzählt, dass sie sich nach 25-30 Minuten für dieses Spiel nicht mehr interessiert hätten:
"Weil einfach überhaupt keine Derbystimmung da war. Hier im Ruhrgebiet geht das ja eigentlich schon 14 Tage vorher los mit der Hektik, mit dem Flachsen am Arbeitsplatz gegeneinander, untereinander. Das war dieses Mal alles gar nicht." Die Schalker seien trotz der Niederlage nicht einmal wütend gewesen.
Sportkneipen waren größtenteils geschlossen, weil die vorgeschriebenen Abstände bei Toren für Schalke nicht einzuhalten gewesen seien. Aber auch in einem der wenigen geöffneten Lokale sei keine Stimmung aufgekommen, berichtet Reporter Dietz.
Ärger gibt es dagegen über den erneuten Vorstoß von Aufsichtsratschef Tönnies, auf finanziellen Gründen die Profis aus dem Verein auszugliedern. Das rege mehr Leute auf, als das Derby, sagt Dietz, das wollten die Fans nicht:
"Das ist ja alles auch noch ein bisschen Fußball-Romantik, die hier gelebt wird, auch von den vielen tausend Mitgliedern. Und man bräuchte ja für so eine Ausgliederung eine drei-viertel-Mehrheit auf der Jahreshauptversammlung. Und das würde der Verein unter normalen Umständen niemals hinbekommen."
Für momentan total ausgeschlossen hält Dietz deshalb eine Ausgliederung. Doch das Thema zeige einerseits, wie schwierig die finazielle Lage auf Schalke wirklich sei. Andererseits versuche die Vereinsführung anhand der Krise, die Mitglieder umzustimmen indem sie suggeriere, dass der Bundesliga-Verein Schalke nur so bestehen bleiben könne, sagte Uew Dietz im Dlf.