Auf ihrer Konferenz am 7. November in Kattowitz wird die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), wenn alles glatt geht, Witold Banka zu ihrem neuen Chef machen. Der 35-Jährige, der früher selbst Leistungssportler war und momentan Sportminister in Polen ist, hat bereits angekündigt, dass er dieses Amt niederlegen will, wenn er als WADA-Präsident bestätigt wurde. Eine Mitgliedschaft im IOC strebe er nicht an - da er unabhängig sein wolle.
Bankas Vorgänger, dem noch amtierenden WADA-Chef Craig Reedie, wurden im Zuge des russischen Dopingskandals immer wieder Interessenkonflikte vorgeworfen, da er gleichzeitig Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ist.
Mehr Einfluss für Sportlerinnen und Sportler
Michael Ask hofft, dass die WADA unter ihrem neuen Chef mehr Unabhängigkeit entwickelt. Er wünsche sich eine offenere und transparentere Welt-Anti-Doping-Agentur, die "unabhängig von Politik und vom Einfluss von Regierungen und Sportbewegungen" Entscheidungen treffe, sagte der Präsident der dänischen Anti-Doping-Agentur in der Sendung "Sport am Samstag".
Des Weiteren forderte Ask mehr Einfluss für die nationalen Anti-Doping-Agenturen im Austausch und der Zusammenarbeit mit der WADA sowie auch eine stärkere Einbindung der Athleten und Athletinnen.
Zusammenarbeit mit Geheimdiensten
Dass Witold Banka bereits angekündigt hat, im Anti-Doping-Kampf stärker mit Geheimdiensten zusammenarbeiten zu wollen, begrüßte Ask, der im Dlf betonte, dass auch die Zusammenarbeit mit Whistleblowern "sehr wichtig" sei, um effektiv gegen Doping vorzugehen. Dopingtests allein reichten nicht aus, so Ask, und müssten zudem gezielter eingesetzt werden.
Genauso wichtig sei es, neue Geldquellen zu erschließen, sagte Ask. Der Vorschlag des designierten WADA-Präsidenten Banka, einen neuen Fonds einzurichten, in den auch Sponsoren einzahlen sollen, sei deshalb eine "gute Idee".
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