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Deutsch-britische Handelskammer
"Die Wirtschaft braucht Sicherheit"

Vor allem in den Regionen außerhalb Londons wurde für den Brexit gestimmt – die Arbeitnehmer dort würden nun aber am meisten darunter leiden, sagte Ulrich Hoppe, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer in London im Dlf. Er warnte vor einem No-Deal-Brexit.

Ulrich Hoppe im Gespräch mit Silke Hahne |
    Eine britische (l.) und eine EU-Fahne (r) hängen nebeneinander an einem Mast.
    Vor allem die Wirtschaft fordert immer wieder Planungssicherheit - und fürchtet einen No-Deal-Brexit. (dpa / Frank Rumpenhorst)
    Zur Möglichkeit eines ungeregelten Brexits sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer in London Ulrich Hoppe, dieser sei auf jeden Fall zu vermeiden. Es wäre für die Wirtschaft sehr schwierig, damit umzugehen. "Da müssten wahnsinnig viele Notfallregelungen erlassen werden. Das gibt ein riesiges Chaos."
    Auf die Frage, ob auch die britische Wirtschaft Verantwortung für das Brexitszenario trage, antwortete Hoppe, es habe sich um ein demokratisches Verfahren gehandelt: "Da kann man jetzt hinterher nicht die Schuld bei der Wirtschaft suchen." Er räumte aber ein, dass die Unternehmen mehr für den EU-Verbleib hätten werben können - letztlich sei aber das Volk der Souverän gewesen und die Wirtschaft müsse leider mit dem Resultat leben.
    Hoppe betonte, die Wirtschaft brauche Klarheit. Sie könne nicht fünf Jahre warten. Die Unsicherheit treffe die Industrie genauso wie den Dienstleistungsbereich. Mit Blick auf die Arbeitnehmer sagte er die Regionen außerhalb Londons hätten vor allem für den Brexit gestimmt – "und die werden am Stärksten darunter leiden."