Zur Möglichkeit eines ungeregelten Brexits sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer in London Ulrich Hoppe, dieser sei auf jeden Fall zu vermeiden. Es wäre für die Wirtschaft sehr schwierig, damit umzugehen. "Da müssten wahnsinnig viele Notfallregelungen erlassen werden. Das gibt ein riesiges Chaos."
Auf die Frage, ob auch die britische Wirtschaft Verantwortung für das Brexitszenario trage, antwortete Hoppe, es habe sich um ein demokratisches Verfahren gehandelt: "Da kann man jetzt hinterher nicht die Schuld bei der Wirtschaft suchen." Er räumte aber ein, dass die Unternehmen mehr für den EU-Verbleib hätten werben können - letztlich sei aber das Volk der Souverän gewesen und die Wirtschaft müsse leider mit dem Resultat leben.
Hoppe betonte, die Wirtschaft brauche Klarheit. Sie könne nicht fünf Jahre warten. Die Unsicherheit treffe die Industrie genauso wie den Dienstleistungsbereich. Mit Blick auf die Arbeitnehmer sagte er die Regionen außerhalb Londons hätten vor allem für den Brexit gestimmt – "und die werden am Stärksten darunter leiden."