Iran
Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd hingerichtet - empörte Reaktionen in Deutschland

Das iranische Regime hat den deutsch-iranischen Doppelstaatler Djamshid Sharmahd hingerichtet. Das offizielle Justizportal der Islamischen Republik verkündete die Vollstreckung des Todesurteils gegen den 68-Jährigen, das Anfang 2023 wegen Terrorvorwürfen verhängt worden war.

    Ein mittelalter Mann mit grauen Haaren sitzt auf einer Gerichtsbank. Er trägt blau-gestreifte Gefängniskleidung und sieht besorgt aus.
    Jamshid Sharmahd bei seinem Prozess vor einem Iranischen Gericht. (picture alliance / dpa / Koosha Falahi / Mizan)
    Sharmahds Tochter Gazelle hatte in den vergangenen Jahren immer wieder auf das Schicksal ihres Vaters hingewiesen und um diplomatische Unterstützung geworben. Sie wies die Vorwürfe gegen Djamshid Sharmahd zurück und sprach wiederholt von einem geplanten Staatsmord. Ihr Vater war 2020 bei einer Reise in Dubai vom iranischen Geheimdienst entführt und in den Iran verschleppt worden. Dort saß er nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen drei Jahre in Einzelhaft.

    Scharfe Verurteilung aus Berlin

    Bundesaußenministerin Baerbock (Grüne) verurteilte die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd im Iran scharf verurteilt. Unermüdlich habe sich die Botschaft in Teheran für Sharmahd eingesetzt. Dafür sei auch mehrfach ein hochrangiges Team in den Iran entsandt worden. "Dabei haben wir Teheran immer wieder unmissverständlich klar gemacht, dass die Hinrichtung eines deutschen Staatsangehörigen schwerwiegende Folgen haben wird", erklärte Baerbock, ohne genauer auf mögliche Konsequenzen einzugehen.
    Der CDU-Vorsitzende und Oppositionsführer Merz forderte die Bundesregierung zur Ausweisung des iranischen Botschafters auf. "Die Vollstreckung des Todesurteils gegen unseren Mitbürger Jamshid Sharmahd ist ein scheußliches Verbrechen", sagte der Oppositionsführer der Nachrichtenagentur Reuters. Der Prozess gegen ihn sei ein Hohn für die internationalen Maßstäbe an rechtsstaatliche Verfahren.
    Diese Nachricht wurde am 28.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.