Auch der Autohandel lechzt nach Sonne, dieser Frankfurter Vermittler von VW Jahreswagen etwa will Sehnsüchte wecken und hat einen Cabrio ins Fenster gestellt:
"Golf Cabrio, ja."
"Da rechnen Sie jetzt mit mehr Nachfrage in den nächsten Tagen?"
"Aufgrund der Jahreszeit und des Wetters, was dann hoffentlich ab nächster oder übernächster Woche mal ansteht: ja."
So die Hoffnung. Die Realität ist kälter. Das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg meldete heute: Im März seien 281.000 Personenwagen neu zugelassen worden, etwa 17 Prozent weniger als voriges Jahr. Im ersten Quartal habe die Minusrate bei 15 Prozent gelegen. Der Verband der Autoimporteure spricht davon, der Kraftfahrzeugmarkt in Deutschland verharre in einer Winterdepression. Sicher, im März 2013 hatte es zwei Arbeitstage weniger gegeben. Im April werden es mehr als voriges Jahr sein. Aber trotz guter konjunktureller Frühindikatoren, obwohl der Ifo-Geschäftsklimaindex steigt und obwohl das GfK-Konsumklima Optimismus zeigt – die Autonachfrage ist noch nicht angesprungen. Es liegt an der Schuldenkrise in Europa, argwöhnen Branchenbeobachter, und an der gewohnten Vorsicht der Deutschen. Jürgen Pieper, Autoanalyst vom Bankhaus Metzler:
"Es ist schon ein Phänomen, wie schwach der deutsche Automarkt seit einigen Monaten wieder ist. Er bewegt sich sowieso auf Ständen weit unterhalb des Niveaus, was wir in den Jahren nach der Wiedervereinigung gesehen haben. Es ist ein Phänomen, was man eben auch mit dem Gegenteiligen des amerikanischen Phänomens beschreiben kann: das deutsche Misstrauen, die deutsche Angst, auf die Zukunft bezogen. Da hält man sich eben zurück mit dem Kauf von solch teuren Gütern wie Autos."
Auf den amerikanischen Markt können die deutschen Hersteller mit mehr Optimismus schauen. Dort wurden im vergangenen Jahr nach Angaben des Marktbeobachters Autodata annähernd 14,5 Millionen Neuwagen verkauft, ein Zuwachs von 13 Prozent. Die deutschen Autobauer legten überdurchschnittlich zu, um 21 Prozent auf knapp 1,3 Millionen Stück. Der oberste deutsche Autolobbyist, der Präsident des Branchenverbandes VDA, Matthias Wissmann, hatte es schon länger gewusst:
"Auch in einem schwächer verlaufenden Weltmarkt gewinnen wir Deutschen Marktanteile."
Im Jahr 2005 hatte der Marktanteil aller deutschen Hersteller in den Vereinigten Staaten bei 5,1 Prozent gelegen. Mittlerweile kommen Volkswagen, BMW und Daimler mit all ihren Tochtermarken auf 8,8 Prozent. Alle drei sind voriges Jahr stärker als der gesamte amerikanische Markt gewachsen – VW mit einem Zuwachs von gut 35 Prozent am stärksten. Ein Grund: Die Wolfsburger bieten den im Bundesstaat Tennessee gebauten "Passat" in der amerikanischen Version zum Kampfpreis an und sind damit auch im Massenmarkt vertreten.
In Deutschland ist der Marktanteil der ausländischen Marken mit knapp 37 Prozent stabil geblieben. Die Marke VW schaffte einen Anstieg von 21,8 Prozent im Vorjahresquartal auf nun 22,3 Prozent. Opel fiel von 7,9 Prozent auf 7,0 Prozent zurück. Aber Opel gibt den Kampf nicht auf, hat mit dem viersitzigen Cascada auch ein Cabriolet im Angebot. Alle laden ein einzusteigen.
"Golf Cabrio, ja."
"Da rechnen Sie jetzt mit mehr Nachfrage in den nächsten Tagen?"
"Aufgrund der Jahreszeit und des Wetters, was dann hoffentlich ab nächster oder übernächster Woche mal ansteht: ja."
So die Hoffnung. Die Realität ist kälter. Das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg meldete heute: Im März seien 281.000 Personenwagen neu zugelassen worden, etwa 17 Prozent weniger als voriges Jahr. Im ersten Quartal habe die Minusrate bei 15 Prozent gelegen. Der Verband der Autoimporteure spricht davon, der Kraftfahrzeugmarkt in Deutschland verharre in einer Winterdepression. Sicher, im März 2013 hatte es zwei Arbeitstage weniger gegeben. Im April werden es mehr als voriges Jahr sein. Aber trotz guter konjunktureller Frühindikatoren, obwohl der Ifo-Geschäftsklimaindex steigt und obwohl das GfK-Konsumklima Optimismus zeigt – die Autonachfrage ist noch nicht angesprungen. Es liegt an der Schuldenkrise in Europa, argwöhnen Branchenbeobachter, und an der gewohnten Vorsicht der Deutschen. Jürgen Pieper, Autoanalyst vom Bankhaus Metzler:
"Es ist schon ein Phänomen, wie schwach der deutsche Automarkt seit einigen Monaten wieder ist. Er bewegt sich sowieso auf Ständen weit unterhalb des Niveaus, was wir in den Jahren nach der Wiedervereinigung gesehen haben. Es ist ein Phänomen, was man eben auch mit dem Gegenteiligen des amerikanischen Phänomens beschreiben kann: das deutsche Misstrauen, die deutsche Angst, auf die Zukunft bezogen. Da hält man sich eben zurück mit dem Kauf von solch teuren Gütern wie Autos."
Auf den amerikanischen Markt können die deutschen Hersteller mit mehr Optimismus schauen. Dort wurden im vergangenen Jahr nach Angaben des Marktbeobachters Autodata annähernd 14,5 Millionen Neuwagen verkauft, ein Zuwachs von 13 Prozent. Die deutschen Autobauer legten überdurchschnittlich zu, um 21 Prozent auf knapp 1,3 Millionen Stück. Der oberste deutsche Autolobbyist, der Präsident des Branchenverbandes VDA, Matthias Wissmann, hatte es schon länger gewusst:
"Auch in einem schwächer verlaufenden Weltmarkt gewinnen wir Deutschen Marktanteile."
Im Jahr 2005 hatte der Marktanteil aller deutschen Hersteller in den Vereinigten Staaten bei 5,1 Prozent gelegen. Mittlerweile kommen Volkswagen, BMW und Daimler mit all ihren Tochtermarken auf 8,8 Prozent. Alle drei sind voriges Jahr stärker als der gesamte amerikanische Markt gewachsen – VW mit einem Zuwachs von gut 35 Prozent am stärksten. Ein Grund: Die Wolfsburger bieten den im Bundesstaat Tennessee gebauten "Passat" in der amerikanischen Version zum Kampfpreis an und sind damit auch im Massenmarkt vertreten.
In Deutschland ist der Marktanteil der ausländischen Marken mit knapp 37 Prozent stabil geblieben. Die Marke VW schaffte einen Anstieg von 21,8 Prozent im Vorjahresquartal auf nun 22,3 Prozent. Opel fiel von 7,9 Prozent auf 7,0 Prozent zurück. Aber Opel gibt den Kampf nicht auf, hat mit dem viersitzigen Cascada auch ein Cabriolet im Angebot. Alle laden ein einzusteigen.