Fernverkehr
Deutsche Bahn erhöht Ticketpreise in verschiedenen Bereichen

Die Deutsche Bahn erhöht im Fernverkehr einen Teil ihrer Preise. So werden einige Tickets und die BahnCard 100 spürbar teuerer - und zwar zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember. Kritik daran kommt von Verbraucherschützern.

    Ein ICE am Kölner Hauptbahnhof.
    Bahn erhöht die Preise. (picture alliance / Christoph Hardt / Geisler-Fotopres)
    Wie die Deutsche Bahn mitteilte, greift die Anhebung beispielsweise bei Flextickets. Sie sind für Fahrgäste gedacht, die sich nicht auf einen bestimmten Zug festlegen wollen oder können. Die Preise für Flextickets steigen den Angaben zufolge durchschnittlich um 5,9 Prozent. Die Bahn hatte die Preise für die Flextickets erst im vergangenen Jahr um durchschnittlich 4,9 Prozent angehoben. Damals war auch der Preis für die Bahncard 25 gestiegen.

    Anstieg auch bei Angeboten für Vielfahrer

    Die Bahncard 25 und auch die Bahncard 50 (Reduktion des Fahrpreises um 25 bzw. 50 Prozent) sollen diesmal unverändert bleiben. Dafür müssen Vielfahrer mit Bahncard 100 rund 6,6 Prozent mehr bezahlen. Künftig sind dann für die zweite Klasse 4.899 Euro für ein Jahr fällig statt 4.550 Euro. Dafür können die Kundinnen und Kunden dann bundesweit so oft mit allen DB-Zügen reisen, wie sie wollen. Auch die für Pendlerinnen und Pendler wichtigen Streckenzeitkarten werden durchschnittlich um 5,9 Prozent teurer.
    Die Preise für andere Fernverkehrstickets bleiben nach Angaben der Bahn unverändert, auch die sogenannten Spar- und Supersparangebote. Sie beginnen weiterhin bei 17,99 Euro. Allerdings müssen sich die Fahrgäste hier auf einen bestimmten Zug festlegen. Außerdem bietet die Bahn davon pro Fahrt nur ein bestimmtes Kontingent an. Sind die Sparangebote ausgebucht, müssen die Reisenden auf die meist deutlich teureren Flextickets zurückgreifen.

    Begründung: "Gestiegene Kosten"

    Als Gründe für die Anhebung nennt der bundeseigene Konzern unter anderem deutlich gestiegene Kosten, insbesondere infolge der jüngsten Tarifabschlüsse beispielsweise mit der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL). Außerdem verweist das Unternehmen auf allgemeine "wirtschaftliche Herausforderungen". Die Bilanz im ersten Halbjahr dieses Jahres wies 1,2 Milliarden Euro Verlust nach Zinsen und Ertragssteuern aus.
    Kritik an den aktuellen Erhöhungen kommt von der Verbraucherzentrale Bundesverband. Die Leiterin des Bereichs Mobilität und Reisen, Jungbluth, sagte, die Preise würden trotz sinkender Qualität und Pünktlichkeit erhöht. Verbraucher bräuchten ein transparentes, einfaches Preissystem, bezahlbare Preise und ein zuverlässiges Angebot. Bei der Deutschen Bahn mangele es weiterhin an allen drei Bereichen. Im August kamen nach Angaben des Konzerns selbst beispielsweise nur 60 Prozent der Fernzüge pünktlich an ihr Ziel.
    Diese Nachricht wurde am 05.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.