Auch der Ausbau des digitalen europäischen Zugsicherungssystems solle stark reduziert werden. Von der Deutschen Bahn hieß es dazu, der Bericht des SWR sei falsch. Richtig sei, dass man an der Digitalisierung von Bahnstrecken festhalte.
Nach SWR-Recherchen sollen alte und marode Stellwerke nicht wie bisher geplant durch digitale Stellwerke ersetzt werden, sondern durch herkömmliche elektronische Technik. Auch der Ausbau des digitalen europäischen Zugsicherungssystems solle stark reduziert werden. Dem Bericht zufolge begründet die Bahn das in dem internen Papier damit, dass die Digitalisierung zu teuer sein könnte und hofft, so mehr Geld für die Sanierung der Haupttrassen zu haben.
Betroffen ist laut den vorgelegten Plänen ganz Deutschland. So soll beispielsweise die Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main nicht weiter digitalisiert werden, ebensowenig die Strecke von Hamburg über Halle und Erfurt nach München. Beim Ausbau des sogenannten "Digitalen Knoten Stuttgart" im Zusammenhang mit dem Projekt Stuttgart 21 solle zumindest ein Teil umgesetzt werden, so der SWR.
Kritik kam aus der Politik: Der Verkehrsminister von Schleswig-Holstein, Madsen, von der CDU sprach von einem "falschen Signal hinsichtlich der Modernisierung und Zukunftsfähigkeit des deutschen Schienennetzes". Der baden-württembergische Verkehrsminister Hermann von den Grünen bezeichnete die Pläne als alarmierend.
Diese Nachricht wurde am 06.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.