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Deutsche Bank
Aktionäre strafen Führungsduo ab

Schwaches Abstimmungsergebnis für Anshu Jain und Jürgen Fitschen: Nur jeweils 61 Prozent der Aktionäre der Deutschen Bank haben den beiden Vorstandsvorsitzenden auf der Hauptversammlung des Konzerns ihr Vertrauen ausgesprochen. Üblich sind Zustimmungsraten von mindestens 90 Prozent der Stimmen.

    Jürgen Fitschen (links) und Anshu Jain im Gespräch
    Die beiden Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen (links) und Anshu Jain, haben auf der Hauptversammlung 2015 einen Denkzettel verpasst bekommen. (picture alliance / dpa/ Boris Roessler)
    Auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank in Frankfurt am Main räumten Anshu Jain und Jürgen Fitschen zwar Versäumnisse ein und warben für eine zweite Chance. Dennoch wurden sie nur mit jeweils 61 Prozent entlastet. Es hätte sogar noch schlimmer kommen können: Anlegerschützer und Aktionärsberater hatten zuvor eine Nicht-Entlastung der Konzernspitze empfohlen. Ihre Kritik richtet sich gegen des Kurs des Instituts und eine schleppende Aufarbeitung juristischer Altlasten.
    Ende April hatte die Konzernführung beschlossen, die Tochter Postbank abzustoßen. Darüber hinaus will die Deutsche Bank bis zu 200 eigene Filialen schließen. Einschnitte - wenn auch geringere als in anderen Bereichen - gibt es zudem im Kapitalmarktgeschäft.
    Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank hatte zudem noch kurz vor Beginn der Hauptversammlung einen weitreichenden Umbau des Top-Managements beschlossen. Jain bekommt dabei mehr Macht, während Fitschen Zuständigkeiten verliert. Privatkunden-Chef Rainer Neske, der vergeblich gegen die Trennung von der Postbank gekämpft hatte, wird die Deutsche Bank verlassen.
    Der Ökonom Max Otte sagte im Deutschlandfunk, insbesondere die Milliarden-Strafzahlungen der vergangenen Jahre zehrten an der Deutschen Bank. Das Image leide unter den andauernden Strafen.
    (nin/db)