Das Landgericht München I ließ die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen und vier Ex-Vorstände der Bank unverändert zur Hauptverhandlung zu, wie das Oberlandesgericht München mitteilte. Das Verfahren soll am 28. April beginnen.
Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit der Pleite des 2011 verstorbenen Medienmoguls Leo Kirch. Kirch hatte dem früheren Bank-Chef Breuer vorgeworfen, mit einer Interviewaussage bewusst die Pleite seines Imperiums rund um die Fernsehsender ProSieben, Sat1 und den Bezahlsender Premiere (heute Sky) provoziert zu haben. In einem Zivilprozess bekamen die Erben Kirchs 2012 in wesentlichen Punkten recht.
Angeklagt ist einer der wichtigsten Wirtschaftsbosse
Fitschen führt die Deutsche Bank seit Juni 2012 gemeinsam mit Anshu Jain und ist einer der wichtigsten Wirtschaftsbosse in Deutschland. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, gemeinsam mit Rolf Breuer, Josef Ackermann und den ehemaligen Vorständen Clemens Börsig und Tessen von Heydebreck im Kirch-Prozess falsche Angaben gemacht zu haben, um das Gericht zu täuschen und so eine Abweisung der Klage Kirchs zu erreichen. Diesen Vorwurf gegen ihren Vorstandschef hat die Deutsche Bank bereits als unbegründet zurückgewiesen.
Für das Wirtschaftsstrafverfahren beraumte das Gericht zunächst 13 Verhandlungstage bis Anfang August an. Ob das Verfahren in dieser Zeit abgeschlossen werden können, sei derzeit nicht abzusehen.
(pg/tzi)