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Der Danske Bank Geldwäsche-Skandal und die Folgen

Bis Ende 2015 war die Deutsche Bank Korrespondenzbank für die estnische Abteilung der dänischen Danske Bank und wickelte einen Großteil von über 200 Milliarden Euro aus dubiosen Quellen ab. 2016 endete diese Bankbeziehung. Dafür interessieren sich jetzt EU-Parlament und US-Behörden.

Von Brigitte Scholtes |
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    Wie schwer der Fall der Danske Bank die Deutsche Bank wieder ins Schlingern bringen könnte, ist offen. Für den Vorstandsvorsitzenden Christian Sewing gibt es noch viel zu aufzuräumen. (imago)
    Ende November an der Taunusanlage in Frankfurt: Körbeweise tragen 170 Ermittler der Staatsanwaltschaft und des Bundeskriminalamts Dokumente aus der Deutschen Bank. Deren Verdacht formulierte Nadja Niesen, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt damals so:
    "Wir haben die Verdachtsmomente, dass die Gelder, die dann hinterher auf Konten der Deutschen Bank geflossen sind, aus Straftaten, insbesondere aus Auslands-Steuerstraftaten stammen."
    "Bisher auf kein Fehlverhalten unsererseits gestoßen"
    Es ging um Erkenntnisse, die die Staatsanwaltschaft aus der Auswertung der sogenannten "Panama Papers" gewonnen hatten. Das ist ein Komplex, der das Europäische Parlament heute Abend interessieren dürfte. Den Fragen von dessen Sonderausschuss gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung muss sich dann der Geldwäsche-Beauftragte des Instituts, Stefan Wilken, stellen. Auch die Rolle der Bank im Zusammenhang mit dem Geldwäscheskandal der "Danske Bank" dürfte die Ausschussmitglieder interessieren. Bis Ende 2015 war die Deutsche Bank als Korrespondenzbank für die estnische Abteilung der dänischen Bank tätig und wickelte einen Großteil von mehr als 200 Milliarden Euro an Geldern aus dubiosen Quellen ab. 2016 habe man diese Bankbeziehung beendet, sagte Rechtsvorstand Karl von Rohr am Freitag bei der Jahresmedienkonferenz:
    "Unseres Wissens hat bisher keine Behörde den Vorwurf erhoben, dass wir gegen Gesetze verstoßen hätten. Gleichwohl haben wir eine interne Untersuchung in Auftrag gegeben. Auch hier sind wir bisher auf kein Fehlverhalten unsererseits gestoßen."
    Offenbar Handlungsbedarf von Seiten der BaFin
    Ob das so ist, dürfte auch die BaFin interessieren. Sie hat ihren Geldwäsche-Verantwortlichen Jens Fürhoff ebenfalls nach Brüssel geschickt. Die Finanzaufseher hatten der Deutschen Bank Ende September einen Sonderaufpasser an die Seite gestellt. Soweit war die BaFin bis dahin noch nie gegangen. Aber deren Präsident Felix Hufeld machte vor wenigen Wochen nochmals deutlich:
    "Wir müssen mit aller Konsequenz dafür sorgen, dass die Institute eine angemessene Geldwäscheprävention betreiben und dabei mindestens den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden. Wir reden eigentlich über klassisches Risikomanagement. Und wenn wir feststellen, dass es bei einer Bank oder einer Sparkasse nicht der Fall ist, greifen wir ein und verlangen, dass die Prozesse geändert werden."
    Fortschritte beim "Onboarding"
    An diesen Mängeln arbeite man mit Hochdruck, versichert Rechtsvorstand von Rohr. Ein Manko war lange die Identifizierung der Kunden, da habe man inzwischen Fortschritte gemacht, sagte der Manager und erklärt das an einem Beispiel.
    "Ein großes deutsches multinationales Unternehmen mit hunderten von Tochtergesellschaften im Ausland, die hätten wir in der Vergangenheit einzeln "ongeboarded". Jetzt haben wir eine einheitliche Quelle für die Kundendaten, was uns den ganzen Umgang mit dem Onboarding deutlich einfacher macht. Da machen wir schon auch Fortschritte."
    US-Behörden interessieren sich für den Fall Danske Bank
    Wie schwer der Fall der Danske Bank die Deutsche Bank wieder ins Schlingern bringen könnte, ist offen. Denn nicht nur das EU-Parlament, auch Behörden in den USA interessiert er. Sie könnten sogar ein Ermittlungsverfahren eröffnen. Tun sie dies, müsste die Deutsche Bank womöglich mit einer weiteren hohen Strafzahlung rechnen.