Die Deutsche Bank greift durch: das Vorstandsduo Jürgen Fitschen und Anshu Jain reagiert auf den Einbruch des Kapitalmarktgeschäfts.
"Einfach gesagt: Unsere Kostenbasis ist zu hoch","
meinen die seit 60 Tagen amtierenden Deutsche Bank-Chefs. Um drei Milliarden Euro zu hoch, haben sie errechnet und ziehen deshalb harte Konsequenzen: 1900 Stellen werden gestrichen, 1500 davon im Investmentbanking. Und die meisten dieser Jobs sollen im Ausland entfallen. Das soll 350 Millionen Euro einsparen helfen. Derzeit beschäftigt die Bank noch 10.000 Investmentbanker, die meisten davon in London. Einen Abbau von 500 Stellen in dieser Sparte hatte die Bank schon im vergangenen Herbst angekündigt. Das muss Jain schmerzen, der bis zu seiner Berufung an die Spitze der Bank das Investmentbanking geleitet hatte. Doch der Einbruch des Vorsteuergewinns in dieser Sparte ließen ihm keine Wahl. Allein im zweiten Quartal fiel der um fast zwei Drittel auf 357 Millionen Euro. Da trug das Privatkundengeschäft mit knapp 400 Millionen Euro noch mehr bei als die einstige Goldgrube des Kapitalmarktgeschäfts. Doch auch hier war ein Rückgang zu verzeichnen, sagt Steffen Bongardt, Analyst von Independent Research:
""Natürlich war es vom Ergebnis besser als das Investmentbanking, aber wenn man sich jetzt den Quartalsvergleich ansieht, sieht man auch, dass auch der Ergebnistrend in Q1 rückläufig ist, das heißt auch da momentan Probleme bestehen, die zum Teil eben auch auf eine höhere Risikovorsorge im zweiten Quartal zurückzuführen war."
Von einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent, die lange Jahre Ziel war, ist die Bank mit derzeit 6,8 Prozent weit entfernt: Die Kernkapitalquote liegt aber bei 10,2 Prozent und damit über der von der Aufsicht geforderten Grenze. Die Kapitalquote soll weiter steigen, aber wolle eine Kapitalerhöhung möglichst vermeiden. Trotz Kosteneinsparung und schwierigem Umfeld: Die Deutsche Bank will weiter wachsen, sagte Jain:
"Wachstum ist ein Muss. Der Gegenwind darf keine Entschuldigung sein. Wir müssen wachsen ohne unseren Wettbewerbsvorteil zu verlieren. Aber wir müssen auch nachhaltig und verantwortungsvoll wachsen."
Die neuen Deutsche Bank-Chefs wollen auch die Kultur innerhalb des Unternehmens verändern. Das sei überfällig. Jain, den der Aufsichtsrat zuvor entlastet hatte und bei ihm keine Mitschuld an den Manipulationen des Libor sieht, will hier hart durchgreifen:
"Können wir in einer Organisation mit mehr als 100.000 Mitarbeitern garantieren, dass es keine Ausrutscher gibt? Natürlich nicht. Aber wir können und werden sicherstellen, dass die Ansagen von der Spitze unmissverständlich sind, dass unser System zur Einhaltung der Regeln und der Managementrisiken erstklassig ist und dass wir alles dafür tun, um Fehlverhalten auszurotten."
Auch das Vergütungssystem soll angepasst werden, die Kritik aus der Öffentlichkeit scheint jedenfalls beim neuen Führungsduo angekommen zu sein.
"Einfach gesagt: Unsere Kostenbasis ist zu hoch","
meinen die seit 60 Tagen amtierenden Deutsche Bank-Chefs. Um drei Milliarden Euro zu hoch, haben sie errechnet und ziehen deshalb harte Konsequenzen: 1900 Stellen werden gestrichen, 1500 davon im Investmentbanking. Und die meisten dieser Jobs sollen im Ausland entfallen. Das soll 350 Millionen Euro einsparen helfen. Derzeit beschäftigt die Bank noch 10.000 Investmentbanker, die meisten davon in London. Einen Abbau von 500 Stellen in dieser Sparte hatte die Bank schon im vergangenen Herbst angekündigt. Das muss Jain schmerzen, der bis zu seiner Berufung an die Spitze der Bank das Investmentbanking geleitet hatte. Doch der Einbruch des Vorsteuergewinns in dieser Sparte ließen ihm keine Wahl. Allein im zweiten Quartal fiel der um fast zwei Drittel auf 357 Millionen Euro. Da trug das Privatkundengeschäft mit knapp 400 Millionen Euro noch mehr bei als die einstige Goldgrube des Kapitalmarktgeschäfts. Doch auch hier war ein Rückgang zu verzeichnen, sagt Steffen Bongardt, Analyst von Independent Research:
""Natürlich war es vom Ergebnis besser als das Investmentbanking, aber wenn man sich jetzt den Quartalsvergleich ansieht, sieht man auch, dass auch der Ergebnistrend in Q1 rückläufig ist, das heißt auch da momentan Probleme bestehen, die zum Teil eben auch auf eine höhere Risikovorsorge im zweiten Quartal zurückzuführen war."
Von einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent, die lange Jahre Ziel war, ist die Bank mit derzeit 6,8 Prozent weit entfernt: Die Kernkapitalquote liegt aber bei 10,2 Prozent und damit über der von der Aufsicht geforderten Grenze. Die Kapitalquote soll weiter steigen, aber wolle eine Kapitalerhöhung möglichst vermeiden. Trotz Kosteneinsparung und schwierigem Umfeld: Die Deutsche Bank will weiter wachsen, sagte Jain:
"Wachstum ist ein Muss. Der Gegenwind darf keine Entschuldigung sein. Wir müssen wachsen ohne unseren Wettbewerbsvorteil zu verlieren. Aber wir müssen auch nachhaltig und verantwortungsvoll wachsen."
Die neuen Deutsche Bank-Chefs wollen auch die Kultur innerhalb des Unternehmens verändern. Das sei überfällig. Jain, den der Aufsichtsrat zuvor entlastet hatte und bei ihm keine Mitschuld an den Manipulationen des Libor sieht, will hier hart durchgreifen:
"Können wir in einer Organisation mit mehr als 100.000 Mitarbeitern garantieren, dass es keine Ausrutscher gibt? Natürlich nicht. Aber wir können und werden sicherstellen, dass die Ansagen von der Spitze unmissverständlich sind, dass unser System zur Einhaltung der Regeln und der Managementrisiken erstklassig ist und dass wir alles dafür tun, um Fehlverhalten auszurotten."
Auch das Vergütungssystem soll angepasst werden, die Kritik aus der Öffentlichkeit scheint jedenfalls beim neuen Führungsduo angekommen zu sein.