Hunderte neue Mitarbeiter werden eingestellt, die diese Aufgabe übernehmen sollen - für die rund 130 größten Banken in Europa. Bevor die EZB aber mit der Aufsicht beginnt, will sie die Institute erst einmal auf Herz und Nieren prüfen, in einem sogenannten Stresstest. Dazu hat sie heute Details vorgestellt.
Bevor die Europäische Zentralbank im November nächsten Jahres die Aufsicht über die europäischen Geldhäuser übernimmt, will sie wissen, wie es um sie steht. Dazu plant sie eine sorgfältige Überprüfung, erläutert Ignazio Angeloni, in der EZB für Finanzstabilität zuständig:
"Diese Überprüfung umfasst alle europäischen Banken, und sie ist von der technischen Seite her betrachtet sehr ausführlich, weil sie alle Risikoelemente der Banken umfasst. Wir analysieren die Qualität der Vermögenswerte, die Bilanzstruktur, die Organisationsweise der Banken. Alle diese Elemente beeinflussen die Risikolage der Bank. Es ist also die vollständigste und umfassendste Überprüfung ihrer Art, die je versucht wurde."
124 Bankengruppen müssen sich dieser Überprüfung unterziehen, darunter sind 24 deutsche, so viele wie aus keinem anderen Land der Eurozone. Die deutschen Bankenverbände halten diese umfassende Risikoeinschätzung für "notwendig und sinnvoll, mögliche bilanzielle Altlasten einzelner Institute sollten in nationaler Verantwortung verbleiben und nicht über die Bankenunion sozialisiert werden", heißt es in einer Stellungnahme der Deutschen Kreditwirtschaft.
Maßgeblich für die Beurteilung werden die Bilanzen von 2013 sein. Die Banken müssen bezogen auf ihre Risikoaktiva ein Kapitalpolster von acht Prozent vorhalten. Was da an Kapital eingebracht werden darf, dafür sind die Kriterien am Anfang noch etwas weicher, im Lauf des Jahres aber werden sie strenger, erklärt Angeloni:
"Die acht Prozent sind berechnet nach der neuen Definition von Eigenkapital, die anspruchsvoller und restriktiver als die vorherige ist. Wir schlagen auf die sieben Prozent, die nach den Eigenkapitalrichtlinien von Basel III verlangt werden, einen weiteren Prozentpunkt auf. Das geschieht vorsorglich, weil diese Banken systemrelevant sind."
Diese strengeren Kriterien sollen dann beim Stresstest am Ende der Überprüfung gelten. Diesen Test führt die EZB zusammen mit der Europäischen Bankenaufsicht EBA durch. Und dieser Test sollte von den Märkten ernst genommen werden, sagt Martin Lück, Chefvolkswirt Deutschland der Schweizer Bank UBS:
"Die EZB hat nur einen Schuss, und der muss sitzen. Nach diesen zwei Stresstests, die es bisher gegeben hat, die von der European Banking Authority durchgeführt worden sind, die sind sehr stark kritisiert worden, die sind an den Märkten nirgends geglaubt worden, die haben mehr Vertrauen zerstört als geschaffen. Die EZB hat jedes Interesse, dass dieser Stresstest, den sie durchführt, ein wesentlich stringenterer wird, dass er vernünftige Ergebnisse produziert, was natürlich auch heißt, dass einzelne Banken dabei durchfallen können, und das sind die Voraussetzungen dafür zunächst geschaffen werden müssen, diesen Situationen dann gerecht zu werden."
Qualität sollte hier unbedingt vor der Einhaltung des ehrgeizigen Zeitplans gehen, mahnen die Deutschen Bankenverbände. Im Oktober nächsten Jahres nämlich will die EZB die Ergebnisse des Stresstests und der Bilanzprüfung zusammenfassen und umfassend bewerten. Vorher wird sie keine Zwischenstände bekannt geben.
Bevor die Europäische Zentralbank im November nächsten Jahres die Aufsicht über die europäischen Geldhäuser übernimmt, will sie wissen, wie es um sie steht. Dazu plant sie eine sorgfältige Überprüfung, erläutert Ignazio Angeloni, in der EZB für Finanzstabilität zuständig:
"Diese Überprüfung umfasst alle europäischen Banken, und sie ist von der technischen Seite her betrachtet sehr ausführlich, weil sie alle Risikoelemente der Banken umfasst. Wir analysieren die Qualität der Vermögenswerte, die Bilanzstruktur, die Organisationsweise der Banken. Alle diese Elemente beeinflussen die Risikolage der Bank. Es ist also die vollständigste und umfassendste Überprüfung ihrer Art, die je versucht wurde."
124 Bankengruppen müssen sich dieser Überprüfung unterziehen, darunter sind 24 deutsche, so viele wie aus keinem anderen Land der Eurozone. Die deutschen Bankenverbände halten diese umfassende Risikoeinschätzung für "notwendig und sinnvoll, mögliche bilanzielle Altlasten einzelner Institute sollten in nationaler Verantwortung verbleiben und nicht über die Bankenunion sozialisiert werden", heißt es in einer Stellungnahme der Deutschen Kreditwirtschaft.
Maßgeblich für die Beurteilung werden die Bilanzen von 2013 sein. Die Banken müssen bezogen auf ihre Risikoaktiva ein Kapitalpolster von acht Prozent vorhalten. Was da an Kapital eingebracht werden darf, dafür sind die Kriterien am Anfang noch etwas weicher, im Lauf des Jahres aber werden sie strenger, erklärt Angeloni:
"Die acht Prozent sind berechnet nach der neuen Definition von Eigenkapital, die anspruchsvoller und restriktiver als die vorherige ist. Wir schlagen auf die sieben Prozent, die nach den Eigenkapitalrichtlinien von Basel III verlangt werden, einen weiteren Prozentpunkt auf. Das geschieht vorsorglich, weil diese Banken systemrelevant sind."
Diese strengeren Kriterien sollen dann beim Stresstest am Ende der Überprüfung gelten. Diesen Test führt die EZB zusammen mit der Europäischen Bankenaufsicht EBA durch. Und dieser Test sollte von den Märkten ernst genommen werden, sagt Martin Lück, Chefvolkswirt Deutschland der Schweizer Bank UBS:
"Die EZB hat nur einen Schuss, und der muss sitzen. Nach diesen zwei Stresstests, die es bisher gegeben hat, die von der European Banking Authority durchgeführt worden sind, die sind sehr stark kritisiert worden, die sind an den Märkten nirgends geglaubt worden, die haben mehr Vertrauen zerstört als geschaffen. Die EZB hat jedes Interesse, dass dieser Stresstest, den sie durchführt, ein wesentlich stringenterer wird, dass er vernünftige Ergebnisse produziert, was natürlich auch heißt, dass einzelne Banken dabei durchfallen können, und das sind die Voraussetzungen dafür zunächst geschaffen werden müssen, diesen Situationen dann gerecht zu werden."
Qualität sollte hier unbedingt vor der Einhaltung des ehrgeizigen Zeitplans gehen, mahnen die Deutschen Bankenverbände. Im Oktober nächsten Jahres nämlich will die EZB die Ergebnisse des Stresstests und der Bilanzprüfung zusammenfassen und umfassend bewerten. Vorher wird sie keine Zwischenstände bekannt geben.