Als Leonie Fiebich einen Einwurf von Minnesota Lynx wenige Sekunden vor Spielschluss abfing, war es geschafft. Das lange Warten auf den so ersehnten Titel war endlich vorbei und die Arena in Brooklyn ein Epizentrum der Emotionen.
Die Spielerinnen hüpften auf dem Parkett, die 17.500 Fans jubelten von den Rängen und von der Hallendecke rieselte Konfetti. Durch das 67:62 im entscheidenden fünften Spiel ist New York Liberty erstmals WNBA-Meister, nach zuvor fünf verlorenen Finalserien.
Sabally: Stark von der Bank
Der Titel hat auch eine deutsche Note - eine ziemlich große sogar. Leonie Fiebich und Nyara Sabally erzielten jeweils 13 Punkte und spielten vor allem in der Verlängerung stark auf. "Ohne Leonie und Nyara gewinnen wir heute nicht", war New York’s deutschem Co-Trainer Olaf Lange klar. Vor allem die 24-jährige Sabally, ansonsten Bankspielerin, nahm eine Hauptrolle ein, kam allein im dritten Viertel auf neun Punkte.
"Ich bin super stolz auf Nyara. Einfach, wie sie einfach ins Spiel gekommen ist, einfach ihr Ding gemacht hat und uns gepusht hat an allen Ecken, in Defense, Offense", meine Leonie Fiebich. Sie selbst war in allen fünf Finalpartien stark, eine unverzichtbare Leistungsträgerin - und stellte mit insgesamt 65 Punkten einen neuen Rookie-Rekord für die Endspielserie auf.
Fiebich: Neuer Rookie-Rekord
Doch das interessierte die 24-Jährige nicht - ihr ging es nur um den Titel. "Das ist die beste Liga der Welt, das sind die besten Spieler der Welt hier und so ein Team wie Minnesota zu schlagen im Finale - wie man sieht, wir haben immer knapp gespielt, Verlängerung gespielt - ist nicht einfach. Das macht mental mit einem was. Aber, irgendwie, ja, wir haben es geschafft, aber es ist noch nicht angekommen."
Der Titelgewinn von Fiebich und Sabally reiht sich ein in die Erfolge des deutschen Frauen-Basketballs in diesem Jahr. Die Nationalmannschaft hatte bei den Sommerspielen das Viertelfinale erreicht, die 3x3-Spielerinnen gar sensationell Gold in Paris gewonnen.
Nächstes Jahr: EM in Deutschland
Und es sei noch mehr möglich, sagt Sabally: "Im Frauen-Basketball in Deutschland ist so viel Talent da, das kann echt noch auf eine andere Stufe gehen. Deswegen, also, wenn jetzt hier zwei Deutsche in der besten Liga der Welt eine Meisterschaft gewinnen, ist das halt noch mal so: Jetzt kann die Jugend auch sehen, krass, das können wir auch machen."
Und: Der Nachwuchs kann Spitzenbasketball bald auch live vor Ort sehen - in Deutschland. Die EM findet 2025 unter anderem in Hamburg statt - und die WM 2026 in Berlin.