Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) steht vor dem möglicherweise schwersten Jahr ihrer Geschichte. Die finanzielle Lage hat sich nach dem Rückzug von Hauptsponsor DKB verschärft.
Claudia Pechsteins Lebensgefährte Matthias Große hat in Aussicht gestellt, im Falle seiner Präsidentschaft mithilfe von Geldgebern das finanzielle Defizit des Verbandes zumindest gravierend zu mindern. Der Berliner Immobilienunternehmer hatte am Mittwoch seine Kandidatur um das seit mehr als zwei Monaten vakante Amt im zerrütteten Verband bekanntgegeben.
"Matthias Große hat bei einem ersten Treffen einen guten Eindruck hinterlassen, aber von der inhaltlichen Seite ist schwer zu beurteilen, ob er der richtige Mann ist", sagte Rainer Erdmann, Sprecher der Initiative "DESG gemeinsam retten" im Dlf.
Erdmann bezog auch Stellung zur finanziellen Schieflage des Verbandes. "Es sind nur noch wenige Monate Zeit, bevor für den ordentlichen Haushalt der DESG das Geld aus ist", sagte Rainer Erdmann.
Das erwartete Finanzloch würde den Leistungssport zunächst wenig betreffen, da die Mittel für die Spitzenathleten, die Trainer und die Reisen aus dem Bundesinnenministerium gezahlt werden. Bedroht seien die Geschäftsstelle in München, die Mitarbeiter und die Steuerberater, die nicht aus Bundesmitteln finanziert würden. Dieser müsse aus Eigenmitteln erwirtschaft werden, berichtete Erdmann.
"Im Frühjahr geht das Licht aus, wenn es nicht gelingt, die Finanzlücke zu schließen", sagte Erdmann. Deutschland müsse sich überlegen, ob man weiter Interesse haben, die Sportart weiter zu fördern, sagte Erdmann. Es gehe nur mit gemeinsamer Hilfe.
"Deutschland muss sich wirklich überlegen: Geht es nur noch um Medaillen oder sehe ich auch den Breitensport", sagte Rainer Erdmann. "90 Prozent des Sportes in Deutschland, ist nicht Hochleistungssport".
"Deutschland muss sich wirklich überlegen: Geht es nur noch um Medaillen oder sehe ich auch den Breitensport", sagte Rainer Erdmann. "90 Prozent des Sportes in Deutschland, ist nicht Hochleistungssport".