Dagmar Freitag mahnte zur Vorsicht bei der Bewertung der Ergebnisse bei den Olympischen Spielen. Dafür seien die Rahmenbedingungen vor den Spielen zu unterschiedlich gewesen. "Dieses Jahr ist der Medaillenspiegel sicherlich nicht besonders aussagekräftig", sagte die SPD-Sportpolitikerin im Dlf. Ohnehin sei der Medaillenspiegel aber nicht das Maß aller Dinge. Viel eher sollte man auf die persönlichen Bestleistungen und Finalteilnahmen der Athleten schauen.
Medaillen werden zwar weiter das Ziel der Sportler sein, aber man sollte den Betrachtungsrahmen ruhig ein wenig größer ziehen, forderte die Sportausschuss-Vorsitzende.
Medaillen werden zwar weiter das Ziel der Sportler sein, aber man sollte den Betrachtungsrahmen ruhig ein wenig größer ziehen, forderte die Sportausschuss-Vorsitzende.
Sportliche Erfolge nicht nur eine Frage des Geldes
Dabei seien die sportlichen Erfolge nicht nur eine Frage des Geldes, denn der deutsche Sport hätte in den letzten vier, fünf Jahren bereits deutlich mehr Geld erhalten. Es sei eher ein Umsetzungsproblem. "Wir müssen sehr kritisch darauf schauen, was passiert eigentlich mit dem Geld, das immerhin der Steuerzahler zur Verfügung stellt", sagte Freitag, die nach 27 Jahren im Bundestag sich im Herbst nicht wieder zur Wiederwahl stellen wird.
Wenig Zeit bis Paris 2024
Sie kritisierte weiter, dass es nicht ausreichend Impulse der Sportwissenschaft auf den Hochleistungssport gegeben habe. "Sportwissenschaft kann ganz entscheidende Beiträge liefern", sagte die SPD-Politikerin. Es fehle generell eine Debatte, welcher Sport in Deutschland gewollt sei.
Für die nächsten Olympischen Sommerspiele in Paris 2024 erwarte sie keine Leistungssteigerung der deutschen Mannschaft, denn mit drei Jahren sei die Zeit vergleichsweise kurz. Für Spitzenleistungen brauche es aber einen kontinuierlichen Leistungsaufbau.