Die deutschen Handballer wollen sich bei den Sommerspielen den Traum von einer Medaille erfüllen. Dafür hat Bundestrainer Alfred Gislason ein Aufgebot mit 17 Spielern nominiert, von denen zehn schon 2016 in Rio dabei waren. Derzeit befinden sich die Nationalspieler nach der langen Saison in der Bundesliga in einem einwöchigen Kurzurlaub. Am Montag (5.7.21) wird Gislason die Mannschaft zum Vorbereitungslehrgang in Herzogenaurach versammeln.
"Natürlich ist das eine der kürzesten Vorbereitungen überhaupt und ich hätte gerne mehr Zeit gehabt", sagte der 61 Jahre alte Isländer im Deutschlandfunk. "Unser erstes Ziel ist das Halbfinale zu erreichen, wir werden schon von Spiel zu Spiel denken, wir zählen vielleicht zum erweiterten Favoritenkreis, aber nicht zu den großen Favoriten."
Gislason nahm auch Bezug auf die Kritik von DHB-Vize Bob Hanning an der MT Melsungen. Hanning hatte den Verein und die Nationalspieler des Klubs kritisiert. "Ich finde es erschreckend, dass Melsungen viele deutsche Nationalspieler für viel Geld gekauft hat, aber die Mentalität im Verein nicht mitgewachsen ist", hatte der Geschäftsführer der Füchse Berlin gesagt.
Hannings Melsungen-Kritik prallt ab
Der Isländer hatte insgesamt sechs Spieler aus Melsungen für den Olympia-Kader nominiert. U.a. Finn Lemke, Julius Kühn und Torwart Silvio Heinevetter. Viele dieser Spieler waren auch schon bei der WM im Januar in Ägypten dabei gewesen. "Die Spieler waren sehr gut dabei und konzentriert, es sind alle wichtige Spieler für uns. Ich denke, man kann ihnen diesen Vorwurf nicht machen", sagte Gislason. Es sei Hannings persönliche Meinung und spiele für seine Mannschaft keine Rolle. Die Spieler hätten ja nun auch die Möglichkeit die Aussagen mit guten Leistungen zu widerlegen.
Angesprochen auf die Corona-Maßnahmen in Japan, sagte Gislason, dass man erst vor Ort sehen werde, wie genau es ablaufen werde. Er setze aber darauf, dass ein Großteil seiner Mannschaft und des Betreuerstabes geimpft sei. Deswegen könne man sich gut auf den Sport konzentrieren.
Es sei aber fraglich, wie viel Olympia-Stimmung im Olympischen Dorf aufkommen werde, wenn Begegnungen zwischen den Athleten und Betreuern minimiert werden müssten. Gislason bezweifelte auch, wie man 12.000 Athleten beim Essen auseinander halten will. Er setzte aber darauf, das die Merheit der Sportler gegen das Coronavirus geimpft sein werde.
Der Handball-Bundestrainer berichtete auch noch einmal über den Drohbrief mit rassistischem Inhalt, den er Mitte März bekommen hat. "Das hat mich sehr geschockt. Ich wohne insgesamt 30 Jahre in Deutschland und habe nie so etwas mitbekommen", schilderte der Isländer. "Die Sache ist jetzt bei der Kripo und wird wahrscheinlich nachverfolgt, aber mehr habe ich davon nicht gehört."
Der Handball-Bundestrainer berichtete auch noch einmal über den Drohbrief mit rassistischem Inhalt, den er Mitte März bekommen hat. "Das hat mich sehr geschockt. Ich wohne insgesamt 30 Jahre in Deutschland und habe nie so etwas mitbekommen", schilderte der Isländer. "Die Sache ist jetzt bei der Kripo und wird wahrscheinlich nachverfolgt, aber mehr habe ich davon nicht gehört."
Es sei ein weltweites Phänomen und durch die Anonymität in den Soziale Medien entstanden, sagte er. Durch den Sport und die Populariät stehe man im Zentrum der Öffentlichkeit.