Wegen Elon Musk
Deutsche Hochschulen und Forschungsorganisationen wollen Online-Plattform Twitter/X verlassen

Mehr als 50 deutschsprachige Hochschulen und Forschungsorganisationen wollen sich von der Onlineplattform X zurückziehen. Die aktuelle Ausrichtung der Plattform sei nicht vereinbar mit den Grundwerten der beteiligten Institutionen wie Weltoffenheit, Transparenz und demokratischem Diskurs, hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

    Ein Schild mit dem Schriftzug Universität Potsdam.
    Die Universität Potsdam will ihr Konto auf der Plattform X heute stilllegen. (dpa / Christophe Gateau)
    Diese wurde vom Bundesverband der Hochschulkommunikation veröffentlicht, es handelt sich jedoch explizit nicht um eine Aktion des Bundesverbands, wie betont wurde. Dieser verhalte sich neutral. Die Entscheidung betreffe ausschließlich die X-Accounts, und nicht die Kommunikation über andere Social-Media-Kanäle. 

    "Austritt als Signal"

    Der Präsident der Universität des Saarlandes, Santen, sagte dem SR, man wolle den kritischen Umgang mit Sozialen Netzwerken fördern. Der Austritt sei als Signal zu verstehen. Die Plattform des US-Milliardärs Elon Musk lasse nicht nur rechtspopulistische Inhalte zu, sondern sorge mit ihrem Algorithmus auch dafür, dass diese besondere Verbreitung fänden.
    Ein Sprecher der Uni Potsdam ergänzte laut der Märkischen Allgemeinen, ein freier Austausch werde so verhindert. Zudem öffne der Verzicht auf jede Moderation unter dem Deckmantel vermeintlicher Meinungsfreiheit Hass, Desinformation und Manipulation Tür und Tor.
    Auch die Bauhaus-Universität Weimar zog sich von X zurück. Zur Begründung heißt es auf der Internetseite, die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft förderten, seien auf der Plattform nicht mehr gegeben. Zahlreiche weitere Personen und Institutionen hatten X bereits in den vergangenen Monaten verlassen.
    Diese Nachricht wurde am 10.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.