Wo noch vor ein paar Jahren böhmische Blasmusik gesendet wurde, klingt es jetzt wesentlich fortschrittlicher: Zwei Stunden täglich sendet die deutsche Redaktion des westrumänischen Senders "Radio Temeswar" ein Angebot, das ursprünglich für die deutsche Minderheit der in Rumänien lebenden "Banater Schwaben" gedacht war.
"Zu unserem Zielpublikum gehören aber auch die zahlreichen Investoren aus dem deutschsprachigen Raum, die hier ins Banat, nach Rumänien gekommen sind. Für sie haben wir ein wöchentliches Wirtschaftsmagazin eingerichtet","
sagt Ingrid Schiffer, Redaktionschefin bei Radio Temeswar. Sie hat einen Wandel in der inhaltlichen Ausrichtung ihres Programms angestoßen, der beispielgebend sein soll für all die anderen deutschsprachigen Sender in Südosteuropa. Die inhaltliche Öffnung des Programms gegenüber den zahlreichen deutschen Investoren im Land, beispielsweise durch eine verstärkte Wirtschaftsberichterstattung, trägt bereits erste Früchte: Auf dem Radiotag in Temesvar kündigten deutsche Investoren eine Unterstützung der deutschsprachigen Radioarbeit an. Dabei geht es nicht nur um die Überwindung der sprachlichen Hürden, sagt Peter Hochmuth, Vorsitzender des Deutschsprachigen Rumänischen Wirtschaftsclubs:
" "Ich verstehe mittlerweile genug Rumänisch, um mir hier die Nachrichten anzuschauen. Nur wenn ich im rumänischen Fernsehen die Nachrichten anschaue, dann kommt da irgendwie etwas von einem Hund, der in der Moldau gestorben ist. Aber die wichtigen Nachrichten kommen nicht. Das hängt wohl davon ab, dass die Besitzer der Stationen andere Interessen verfolgen als vernünftig zu informieren."
Hier, so Hochmuth, könne das deutschsprachige Radio in Rumänien eine Lücke schließen. Doch die Öffnung gegenüber den ausländischen Investoren ist nur ein Teil der Überlebensstrategie deutschsprachiger Rundfunksender in Südosteuropa. So intensiv wie niemals zuvor kümmern sich die Redaktionen auch um die Belange der jungen Hörer - beispielsweise durch das Projekt "Pausenradio." Dabei geht es um die vielen deutschsprachigen Gymnasien, die gerade in Rumänien boomen wie nie zuvor.
Junge Rumäninnen und Rumänen, die deutsch lernen, sind aber gleichzeitig die Hörer von morgen. Sie dürfen in den "Pausenradios", die an fünf rumänischen und an einer ungarischen Schule eingerichtet wurden, eigene kleine Programme und Beiträge gestalten, die dann von den Sendern ausgestrahlt werden. Robert Tari, der erst kürzlich sein Abitur ablegte, hat auf diesem Weg zu einer freien Mitarbeit bei "Radio Temeswar" gefunden:
"Man spricht von den vielen Arbeitskräften, die sich hier bei den vielen deutschen Firmen ansiedeln werden. Da ist es wichtig, dass sie eine deutsche Sprache pflegen können, dass wir viele deutschsprechende Jugendliche haben. Und: Wie kann man am besten die deutsche Sprache üben und lernen, wenn nicht durchs Radio und durch solche Medien?"
Daneben hat Redaktionschefin Ingrid Schiffer ein weiteres Ziel ausgemacht: Nämlich auch im Ausland über Rumänien zu informieren. Der Life-Stream im Internet macht's möglich - und vor allem aus Deutschland bekommt der Sender seitdem regelmäßig Rückmeldungen.
Radio Temeswar in Rumänien geht neue Wege: Durch verstärkte Wirtschaftsberichterstattung im deutschsprachigen Teil des Senders stellt er sich auf die zahlreichen deutschen Investoren im Land ein. Die Initiative trägt Früchte. Auf dem Radiotag in Temesvar kündigten sie eine Unterstützung der deutschsprachigen Radioarbeit an.
"Ich denke schon, dass wir ohne es eigentlich zu wollen, eine Lücke in Deutschland damit füllen mit unserem eigenen Programm. Der Durchschnittsbürger aus Deutschland erfährt nicht viel über Rumänien. Und wenn, dann sind es schlechte Schlagzeilen. Das ist jetzt nach dem EU-Beitritt Rumäniens, glaube ich, auch nicht viel anders geworden."
"Ich glaube, hier besteht noch ein großer Nachholbedarf. Man sollte vielleicht auch in Deutschland wissen: Was sind das für Menschen, die in den neuen EU-Ländern Rumänien, Ungarn, Rumänien leben? Ja, der deutsche Bürger, vor allem diejenigen, die einst aus Rumänien ausgewandert sind, interessieren sich nach wie vor für Rumänien. Und sie werden jetzt über die deutschen Radiosendungen aus Rumänien informiert."
Die im Funkforum zusammengeschlossenen, deutschsprachigen Sender aus Rumänien, aber auch aus Serbien und aus Ungarn vollziehen den Wandel in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Das Programm im ungarischen Pecs wendet sich mit Wunschkonzerten und Veranstaltungsmeldungen fast ausschließlich an die deutsche Minderheit, hat aber jüngst auch ein Projekt "Pausenradio" an einer deutschsprachigen Schule gestartet. Am schwierigsten gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem deutschsprachigen Programm von Radio Subotica in Serbien. Ingrid Schiffer:
"Also man merkt, dass das ein Land ist, das im Wandel begriffen ist, genauso das Radio in Serbien, aber auch die deutsche Redaktion von Radio Subotica, die Mitglied im Funkforum ist. Die haben mit Problemen zu kämpfen, die wir schon vergessen haben. Also sie tun sich vor allem schwer mit der politischen Berichterstattung, was sich die deutschre Minderheitenredaktion von Radio Subotica auch gar nicht zum Ziel gemacht hat. Aber dort arbeitet eine Mannschaft von etwa 15 Mitarbeitern ehrenamtlich. Eine richtige Struktur vor Ort gibt es noch nicht. Man muß von der Basis aufbauen."
"Zu unserem Zielpublikum gehören aber auch die zahlreichen Investoren aus dem deutschsprachigen Raum, die hier ins Banat, nach Rumänien gekommen sind. Für sie haben wir ein wöchentliches Wirtschaftsmagazin eingerichtet","
sagt Ingrid Schiffer, Redaktionschefin bei Radio Temeswar. Sie hat einen Wandel in der inhaltlichen Ausrichtung ihres Programms angestoßen, der beispielgebend sein soll für all die anderen deutschsprachigen Sender in Südosteuropa. Die inhaltliche Öffnung des Programms gegenüber den zahlreichen deutschen Investoren im Land, beispielsweise durch eine verstärkte Wirtschaftsberichterstattung, trägt bereits erste Früchte: Auf dem Radiotag in Temesvar kündigten deutsche Investoren eine Unterstützung der deutschsprachigen Radioarbeit an. Dabei geht es nicht nur um die Überwindung der sprachlichen Hürden, sagt Peter Hochmuth, Vorsitzender des Deutschsprachigen Rumänischen Wirtschaftsclubs:
" "Ich verstehe mittlerweile genug Rumänisch, um mir hier die Nachrichten anzuschauen. Nur wenn ich im rumänischen Fernsehen die Nachrichten anschaue, dann kommt da irgendwie etwas von einem Hund, der in der Moldau gestorben ist. Aber die wichtigen Nachrichten kommen nicht. Das hängt wohl davon ab, dass die Besitzer der Stationen andere Interessen verfolgen als vernünftig zu informieren."
Hier, so Hochmuth, könne das deutschsprachige Radio in Rumänien eine Lücke schließen. Doch die Öffnung gegenüber den ausländischen Investoren ist nur ein Teil der Überlebensstrategie deutschsprachiger Rundfunksender in Südosteuropa. So intensiv wie niemals zuvor kümmern sich die Redaktionen auch um die Belange der jungen Hörer - beispielsweise durch das Projekt "Pausenradio." Dabei geht es um die vielen deutschsprachigen Gymnasien, die gerade in Rumänien boomen wie nie zuvor.
Junge Rumäninnen und Rumänen, die deutsch lernen, sind aber gleichzeitig die Hörer von morgen. Sie dürfen in den "Pausenradios", die an fünf rumänischen und an einer ungarischen Schule eingerichtet wurden, eigene kleine Programme und Beiträge gestalten, die dann von den Sendern ausgestrahlt werden. Robert Tari, der erst kürzlich sein Abitur ablegte, hat auf diesem Weg zu einer freien Mitarbeit bei "Radio Temeswar" gefunden:
"Man spricht von den vielen Arbeitskräften, die sich hier bei den vielen deutschen Firmen ansiedeln werden. Da ist es wichtig, dass sie eine deutsche Sprache pflegen können, dass wir viele deutschsprechende Jugendliche haben. Und: Wie kann man am besten die deutsche Sprache üben und lernen, wenn nicht durchs Radio und durch solche Medien?"
Daneben hat Redaktionschefin Ingrid Schiffer ein weiteres Ziel ausgemacht: Nämlich auch im Ausland über Rumänien zu informieren. Der Life-Stream im Internet macht's möglich - und vor allem aus Deutschland bekommt der Sender seitdem regelmäßig Rückmeldungen.
Radio Temeswar in Rumänien geht neue Wege: Durch verstärkte Wirtschaftsberichterstattung im deutschsprachigen Teil des Senders stellt er sich auf die zahlreichen deutschen Investoren im Land ein. Die Initiative trägt Früchte. Auf dem Radiotag in Temesvar kündigten sie eine Unterstützung der deutschsprachigen Radioarbeit an.
"Ich denke schon, dass wir ohne es eigentlich zu wollen, eine Lücke in Deutschland damit füllen mit unserem eigenen Programm. Der Durchschnittsbürger aus Deutschland erfährt nicht viel über Rumänien. Und wenn, dann sind es schlechte Schlagzeilen. Das ist jetzt nach dem EU-Beitritt Rumäniens, glaube ich, auch nicht viel anders geworden."
"Ich glaube, hier besteht noch ein großer Nachholbedarf. Man sollte vielleicht auch in Deutschland wissen: Was sind das für Menschen, die in den neuen EU-Ländern Rumänien, Ungarn, Rumänien leben? Ja, der deutsche Bürger, vor allem diejenigen, die einst aus Rumänien ausgewandert sind, interessieren sich nach wie vor für Rumänien. Und sie werden jetzt über die deutschen Radiosendungen aus Rumänien informiert."
Die im Funkforum zusammengeschlossenen, deutschsprachigen Sender aus Rumänien, aber auch aus Serbien und aus Ungarn vollziehen den Wandel in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Das Programm im ungarischen Pecs wendet sich mit Wunschkonzerten und Veranstaltungsmeldungen fast ausschließlich an die deutsche Minderheit, hat aber jüngst auch ein Projekt "Pausenradio" an einer deutschsprachigen Schule gestartet. Am schwierigsten gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem deutschsprachigen Programm von Radio Subotica in Serbien. Ingrid Schiffer:
"Also man merkt, dass das ein Land ist, das im Wandel begriffen ist, genauso das Radio in Serbien, aber auch die deutsche Redaktion von Radio Subotica, die Mitglied im Funkforum ist. Die haben mit Problemen zu kämpfen, die wir schon vergessen haben. Also sie tun sich vor allem schwer mit der politischen Berichterstattung, was sich die deutschre Minderheitenredaktion von Radio Subotica auch gar nicht zum Ziel gemacht hat. Aber dort arbeitet eine Mannschaft von etwa 15 Mitarbeitern ehrenamtlich. Eine richtige Struktur vor Ort gibt es noch nicht. Man muß von der Basis aufbauen."