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Deutsche Post macht gute Geschäfte

Die Deutsche Post freut sich über eine gute Geschäftslage. Das boomende Asiengeschäft und der wachsende Internethandel bescherten dem Bonner Konzern deutliche Gewinnsteigerungen im vergangenen Jahr.

Von Jörg Münchenberg | 08.03.2012
    Zufriedene Gesichter heute im Vorstand der Deutschen Post. Denn der weltweit agierende Logistikkonzern hat die selbst gesteckten Ziele für 2011 in fast allen Geschäftsfeldern erreicht. Vor Steuern und Zinsen steht ein Gewinn von 2,4 Milliarden Euro, fast ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Und auch der Umsatz kletterte vor allem dank der hohen Express-Zuwachsraten in Asien und einem starken Internethandel um insgesamt 2,8 Prozent auf knapp 53 Milliarden Euro:

    "Auch im vierten Quartal hat sich die erfolgreiche Entwicklung fortgesetzt. Wir haben die angehobene Prognose erreicht. Insgesamt ein hervorragendes Jahr für unser Unternehmen"."

    betonte Konzernchef Frank Appel. Auch für das laufende Jahr zeigte sich Appel weitgehend zuversichtlich. Trotz der konjunkturellen Unsicherheiten setze man weiter auf Wachstum – der operative Gewinn soll 2012 noch einmal leicht gesteigert werden. Erleichtert reagierte der Vorstand auf die Entwicklung im Briefbereich. Trotz der zunehmenden Konkurrenz durch die elektronischen Medien erreichte die Post im klassischen Briefversand beim Umsatz eine Stabilisierung, erklärte Appel:

    ""Nichtsdestotrotz in 2012 werden wir aufgrund einer schwächeren Konjunktur in Deutschland eine weitere Substitution im Briefmarkt sehen. Aber insgesamt stimmt uns diese Entwicklung sehr positiv. Offensichtlich greifen unsere Maßnahmen neben den Kostenmaßnahmen, die wir permanent ergreifen, um hier auch systematisch auch weiter zu kommen"."

    Die Zahl der beförderten Pakete hat dagegen deutlich zugenommen, vor allem dank der Bestellungen per Internet. Das Umsatzplus in diesem Segment: neun Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Spekulationen, die Post könne sich von ihrem hauseigenen Angebot der sicheren E-Mail zurückziehen, wies unterdessen Briefvorstand Jürgen Gerdes heute eindeutig zurück. Die Post werde am E-Brief festhalten, erklärte Gerdes, obwohl der Branchenführer künftig auch den De-Mail-Standard der Konkurrenz anbieten will:

    ""Wird es eingestellt? Natürlich nicht. Wie sollten wir auf die Idee kommen, so etwas einzustellen. Das ist eine fantastische Idee und die läuft voll nach Plan und entwickelt sich auch so weiter."

    Unbeantwortet ließ Gerdes die Frage nach einer Portoerhöhung. Im Herbst will die Konzernspitze darüber endgültig entscheiden. Deutlich zulegen konnte die Post erneut im Expressgeschäft mit einem Umsatzplus von fast sechs Prozent. Vor allem in Asien boomt die Nachfrage, und das, so Konzernchef Appel, werde vorerst auch so bleiben:

    "Es ist einfach eine fantastische Basis im Expressbereich. Wir sind hier Marktführer; wir sehen hier sehr hohes Wachstum und wir haben hier sehr viel Erfahrung, kombiniert mit einer hervorragenden Servicequalität."

    Von der insgesamt guten Geschäftsentwicklung sollen übrigens auch die Aktionäre profitieren – die Dividende soll um fünf auf dann 70 Eurocent je Aktie erhöht werden.