UNO-Klimakonferenz in Baku
Deutsche Sonderbeauftragte Morgan dringt auf Tempo beim Klimaschutz - Außenministerin Baerbock sagt wegen Erkrankung Termine ab

Die Sonderbeauftragte der Bundesregierung für Klimapolitik, Morgan, hat in einer Rede auf der UNO-Klimakonferenz in Baku mehr Tempo beim Klimaschutz gefordert. Man wisse, was man erreichen könne, wenn man seine Verantwortung wahrnehme, sagte Morgan.

    Baku: Jennifer Morgan, die deutsche Klimabeauftragte, spricht während einer Plenarsitzung auf dem UN-Klimagipfel COP29.
    Die deutsche Sonderbeauftragte Morgan auf der Weltklimakonferenz COP29 in Baku (Sergei Grits / AP / Sergei Grits)
    Sie sprach stellvertretend für Bundesaußenministerin Baerbock, die wegen einer Erkrankung am Mittwoch keine Termine in Baku wahrnimmt. Die Klima-Beauftragte bekräftigte das Ziel, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen und betonte, Deutschland leiste seinen Anteil. Unter anderem würden allein in diesem Jahr 16 Kohlekraftwerke stillgelegt. Mit Blick auf die internationale Klimafinanzierung meinte Morgan, Deutschland bleibe seinen Versprechungen verpflichtet. Es müssten aber alle Verantwortung übernehmen, und zwar entsprechend ihrer wirtschaftlichen Stärke im Hier und Jetzt. Ein neuer globaler Finanzrahmen ab 2025 ist eines der zentralen Themen bei der UNO-Klimakonferenz.
    Baerbock hatte Fortschritte bei den Verhandlungen auf der Klimakonferenz in Baku angemahnt. Die Grünen-Politikerin sagte, bis zum Ende der Konferenz am Freitag bleibe noch viel zu tun. Jedes Zehntelgrad Erderwärmung mache einen Unterschied. Die Klimakrise mache keinen Halt an Grenzen, schere sich nicht um geopolitische Spannungen und kümmere sich schon gar nicht um Wahltermine, betonte Baerbock.
    Die 200 Teilnehmerstaaten der Klimakonferenz müssen sich auf die nächsten Schritten im Klimaschutz und auf ein neues Ziel für die Unterstützung finanzschwacher Länder einigen. Entwicklungsländer fordern deutlich mehr Geld als die bisher von den Industriestaaten versprochenen 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr.
    Diese Nachricht wurde am 20.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.