Abfall vermeiden, ganz klar. Als Erstes müssten natürlich die Hersteller etwas tun, sagt Thomas Fischer Leiter der Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe. Beispiel die berüchtigten Kaffeekapseln aus Plastik und Aluminium, mit denen man Kaffeeautomaten füttern kann. Einziger Grund für diese Mini-Portion sei die hohe Marge:
"Sie können gar nicht mehr Geld mit diesem Produkt verdienen. Es ist auch deutlich teurer als Kaffee in Großverpackungen. Das Problem ist aber die kleine Verpackung. Sie haben auf sechs Gramm Kaffee fünf Gramm Abfall. Fünf Gramm Abfall aus dieser Packschachtel, dem Kunststoff und dem Aluminium. Es ist das unökologischste Verhältnis von Füllgut zum eingesetzten Material, was es überhaupt geben kann."
Oft könnten die Hersteller aber auch enorme Ressourcen sparen, indem sie komprimierte Produkte verkaufen: komprimiertes Deo, konzentriertes Waschmittel oder verdichtetes Toilettenpapier:
"So blöd es sich anhört: Es werden unfassbare Mengen Toilettenpapier durch die Gegend gekarrt. Wenn sie Toilettenpapier nur fester zusammenrollen, können sie 20 Prozent Volumen einsparen. Sie können die Transporte besser auslasten, als die gleiche Menge Toilettenpapier mit weniger Lkw transportieren und sie haben 20 Prozent weniger Verpackungen."
Weniger verpackte Produkte anbieten
Auch die Supermärkte trügen aber eine große Verantwortung, um Müll und Ressourcenverbrauch zu reduzieren. So sollten Supermärkte und Drogerien weniger verpackte Produkte anbieten: Warum muss die Zahnpasta-Tube im Karton verkauft werden? Getränke sollten in Mehrwegflaschen angeboten werden, Aldi und Lidl etwa, die rund 50 Prozent des Mineralwassers in Deutschland verkauften, böten ausschließlich Einwegflaschen an. Auch Obst und Gemüse sollten unverpackt verkauft werden, fordert die Deutsche Umwelthilfe. Verbraucher sollten dann ihre eigenen Verpackungen und Tragetaschen mitbringen. Zur Not solle man eben diese kleinen dünnen Plastiktüten nehmen, so genannte Knotenbeutel:
"Selbst wenn diese ungeliebten kleinen Knotenbeutel eingesetzt werden, verbraucht das weniger Materialien, als wenn sie beispielsweise eine PET-Schale zur Vorportionierung nehmen und darum noch eine Folie wickeln."
Förderungen von Mehrwegflaschen
Ganz schlecht seien Papiertüten, weil deren Herstellung sehr viel Wasser und Chemikalien verbrauche. Die Lobbyisten der Einzelhändler argumentieren, lose verkauftes Obst und Gemüse bekomme Druckstellen, die Kunden würden es dann liegen lassen, es müsste weggeschmissen werden – Ressourcenschonender Handel sehe anders aus. Dieses Argument will Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe nicht gelten lassen:
"Das kann deshalb schon nicht stimmen, denn wenn sie solche mit Folie umwickelten PET-Schalen übereinanderstellen, haben sie genauso Druckstellen. Das ist keine schlüssige Argumentation. Das kann auch deshalb nicht stimmen, weil jetzt beispielsweise Lidl in großem Stil lose Obst- und Gemüse-Ware statt vorverpackter Ware anbieten wird."
Die Forderungen der DUH an die Politik lauten: Mehrwegflaschen müssten aktiv gefördert werden. Verpackungen müssten teurer werden – etwa durch eine Ressourcensteuer. Außerdem müsse die Recycling-Quote erhöht werden. Aktuell würden nur 40 Prozent der eingesammelten Kunststoffverpackungen wieder verwertet, technisch machbar seien 65 Prozent.