Die Zeiten, da deutschstämmige Polen als Schwaben beschimpft wurden, sind vorüber. Wenn sie sich jetzt erstmals per Briefwahl an der Bundestagswahl beteiligen, müssen sie kaum fürchten, dass man ihnen das übel nimmt, sie gar als unsichere Kantonisten schmäht.
Ihre Stimmen sind vermutlich nicht Wahl entscheidend, dementsprechend wenig interessierten sich die Bundestagskandidaten für die deutschen Wähler in Polen. Dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück waren sie bei seinem Besuch in Warschau keine Erwähnung wert. Ryszard Galla, der als einziger Vertreter der deutschen Minderheit im polnischen Parlament sitzt, wird von seinem neuen Wahlrecht auf jeden Fall Gebrauch machen.
"Ich habe schon einen Antrag an meine Partnergemeinde Hasbergen Kreis Osnabrück gestellt, damit ich im Wählerverzeichnis registriert werde. Ich werde teilnehmen an der Wahl."
"Es gibt viele Entscheidungen des Bundestages und der deutschen Regierung, die Auswirkungen für die deutsche Minderheit haben. Zum Beispiel die Finanzierung unserer Tätigkeit. Wir sind Nutznießer und deswegen sollten wir beitragen zum politischen Leben in Deutschland."
Ryszard Galla ist ein politischer Mensch, bereits die dritte Wahlperiode im polnischen Parlament und eher untypisch. Bei den meisten deutschstämmigen Polen, vor allem den Älteren, hat sich die Erfahrung eingebrannt, dass sie weiter kommen, wenn sie sich unauffällig verhalten, denn Deutsche waren wegen der Kriegsgräuel verhasst, die Kommunisten ließen die autochthonen Deutschen zwar nicht gehen, aber sie ließen sie büßen. Seit der Wende 1989 ist damit Schluss.
Einzig Jaroslaw Kaczynski, Chef der Partei Recht und Gerechtigkeit, schürt noch von Zeit zu Zeit die alten Ressentiments gegen Deutschland und die Deutschen. Zuletzt forderte er von der Bundesregierung, dass Polen in Deutschland die gleichen Rechte eingeräumt werden müssten, wie der deutschen Minderheit in Polen. Er unterschlug, dass sich Polen in Deutschland nicht als Minderheit verstehen. Angehörige der deutschen Minderheit in Polen bezeichnete Kaczynski als Bedrohung des polnischen Nationalstaates, als sie mehr Autonomie in ihrer Region forderten, und qualifizierte sie als Bürger zweiter Klasse ab. Ryszard Galla, der seit Jahren sowohl auf lokaler als auch auf regionaler Ebene politisch engagiert ist, lässt das an sich abtropfen.
"Ich habe nicht das Gefühl, ein Bürger zweiter Klasse zu sein.
Offensichtlich versucht Jaroslaw Kaczynski die Gesellschaft zu spalten. "
Der Vorsitzenden der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe im Sejm Marek Krzakala findet, dass diese Ausfälle mehr als nur ein Fauxpas sind.
Kaczynski solle sich entschuldigen.
Die Mehrheit der deutschstämmigen Polen wohnt in der Wojewodschaft Oppeln. Keiner der Bundestagsabgeordneten hat sich auf den Weg dorthin begeben, nicht einmal der sogenannte Oberpole des Bundestages Georg Schirmbeck, denn er kandidiert nicht mehr. Als Vorsitzender der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe hat er engen Kontakt zur deutschen Minderheit gehalten, jetzt profitiert von seinem Engagement vermutlich nur noch die Region Olsztyn, zu deutsch Allenstein, mit der sein Wahlkreis Osnabrück-Land eine Partnerschaft unterhält.
Ihre Stimmen sind vermutlich nicht Wahl entscheidend, dementsprechend wenig interessierten sich die Bundestagskandidaten für die deutschen Wähler in Polen. Dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück waren sie bei seinem Besuch in Warschau keine Erwähnung wert. Ryszard Galla, der als einziger Vertreter der deutschen Minderheit im polnischen Parlament sitzt, wird von seinem neuen Wahlrecht auf jeden Fall Gebrauch machen.
"Ich habe schon einen Antrag an meine Partnergemeinde Hasbergen Kreis Osnabrück gestellt, damit ich im Wählerverzeichnis registriert werde. Ich werde teilnehmen an der Wahl."
"Es gibt viele Entscheidungen des Bundestages und der deutschen Regierung, die Auswirkungen für die deutsche Minderheit haben. Zum Beispiel die Finanzierung unserer Tätigkeit. Wir sind Nutznießer und deswegen sollten wir beitragen zum politischen Leben in Deutschland."
Ryszard Galla ist ein politischer Mensch, bereits die dritte Wahlperiode im polnischen Parlament und eher untypisch. Bei den meisten deutschstämmigen Polen, vor allem den Älteren, hat sich die Erfahrung eingebrannt, dass sie weiter kommen, wenn sie sich unauffällig verhalten, denn Deutsche waren wegen der Kriegsgräuel verhasst, die Kommunisten ließen die autochthonen Deutschen zwar nicht gehen, aber sie ließen sie büßen. Seit der Wende 1989 ist damit Schluss.
Einzig Jaroslaw Kaczynski, Chef der Partei Recht und Gerechtigkeit, schürt noch von Zeit zu Zeit die alten Ressentiments gegen Deutschland und die Deutschen. Zuletzt forderte er von der Bundesregierung, dass Polen in Deutschland die gleichen Rechte eingeräumt werden müssten, wie der deutschen Minderheit in Polen. Er unterschlug, dass sich Polen in Deutschland nicht als Minderheit verstehen. Angehörige der deutschen Minderheit in Polen bezeichnete Kaczynski als Bedrohung des polnischen Nationalstaates, als sie mehr Autonomie in ihrer Region forderten, und qualifizierte sie als Bürger zweiter Klasse ab. Ryszard Galla, der seit Jahren sowohl auf lokaler als auch auf regionaler Ebene politisch engagiert ist, lässt das an sich abtropfen.
"Ich habe nicht das Gefühl, ein Bürger zweiter Klasse zu sein.
Offensichtlich versucht Jaroslaw Kaczynski die Gesellschaft zu spalten. "
Der Vorsitzenden der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe im Sejm Marek Krzakala findet, dass diese Ausfälle mehr als nur ein Fauxpas sind.
Kaczynski solle sich entschuldigen.
Die Mehrheit der deutschstämmigen Polen wohnt in der Wojewodschaft Oppeln. Keiner der Bundestagsabgeordneten hat sich auf den Weg dorthin begeben, nicht einmal der sogenannte Oberpole des Bundestages Georg Schirmbeck, denn er kandidiert nicht mehr. Als Vorsitzender der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe hat er engen Kontakt zur deutschen Minderheit gehalten, jetzt profitiert von seinem Engagement vermutlich nur noch die Region Olsztyn, zu deutsch Allenstein, mit der sein Wahlkreis Osnabrück-Land eine Partnerschaft unterhält.