Mittelkürzungen für US-Auslandssender
Deutsche-Welle-Chef Limbourg: Trump schwächt die Pressefreiheit

Angesichts der Ankündigungen der US-Regierung, die Mittel für Auslandssender wie Voice of America oder Radio Liberty zu kürzen, sieht Deutsche-Welle-Intendant Limbourg Europa in der Pflicht, weltweit Pressefreiheit zu sichern.

    Limbourg mit Brille schaut in einem Raum in die Kamera. Dahinter unscharf weitere Personen.
    Der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg. (dpa/picture alliance/Oliver Berg)
    US-Präsident Trumps Vorhaben sei ein Schlag für alle, die sich für unabhängigen Journalismus einsetzten, sagte Limbourg dem Deutschlandfunk. Trump habe deutlich gemacht, dass er kein Freund der Pressefreiheit sei. Die Mittelkürzungen stärkten Autokratien weltweit. Es sei eine dramatische Entwicklung, die der Desinformation und der Propaganda Tür und Tor öffne, erklärte Limbourg. Europa müsse nun darüber nachdenken, in die Bresche zu springen.

    Personal auf Minimum reduziert

    Trump hatte am Freitag ein Dekret zur "Verringerung des Umfangs der Bundesbürokratie" unterschrieben. Demnach müssen verschiedene Stellen, darunter die US Agency for Global Media, die Ausführung ihrer Funktionen und das zugehörige Personal "auf ein Minimum" reduzieren. Die Organisation erreicht derzeit wöchentlich 420 Millionen Menschen in 63 Sprachen.

    "Großes Geschenk an Amerikas Feinde"

    Voice of America-Direktor Abramowitz teilte auf "LinkedIn" mit, er sei zutiefst traurig, dass der traditionsreiche Sender erstmals seit 83 Jahren zum Schweigen gebracht werde. Man habe im Kampf für Freiheit und Demokratie in der ganzen Welt eine wichtige Rolle gespielt. Der Chef von Radio Free Europe, Capus, nannte Trumps Entscheidung ein großes Geschenk an Amerikas Feinde.
    Diese Nachricht wurde am 17.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.