Die neue Ausrichtung beinhaltet demnach, dass die Deutsche Welle schrittweise linear ausgespielte Programmangebote reduziert. Zugleich sollen verfügbare Mittel in digitale Angebote in Regionalsprachen umgelenkt werden. Nach DW-Angaben nutzen den deutschsprachigen TV-Kanal lediglich rund 250 000 Menschen weltweit regelmäßig. Laut einer Pressemitteilung sagte Intendant Limbourg vor dem DW-Rundfunkrat, dass diese Nutzung in keinem Verhältnis zu dem erheblichen Aufwand stehe, der für den Kanal betrieben werden müsse. Das TV-Angebot in deutscher Sprache solle aber als ein multimediales digitales Angebot erhalten bleiben. Die DW werde außerdem ihr digitales Sprachlernangebot stärken.
Limbourg betonte, die DW werde in allen Bereichen des Unternehmens Einsparungen vornehmen. So würden etwa auch Investitionen in Technik zurückgefahren und Ausstrahlungskosten reduziert. Der Rundfunkrat bekräftigte, für Reduzierungen im Personalbereich müssten sozialverträgliche Lösungen umgesetzt werden.
Die Deutsche Welle wird aus Steuergeldern und nicht dem Rundfunkbeitrag finanziert. Sie soll für eine mediale Präsenz Deutschlands in der Welt sorgen und das Verständnis für Deutschland fördern. Bislang bietet die DW als Auslandssender Berichterstattung für TV, Radio und Online an und sendet derzeit in 32 Sprachen. Als Anstalt des öffentlichen Rechts unterliegt der Sender der Rechtsaufsicht der Bundesregierung, ist aber journalistisch unabhängig. 2022 erhielt die DW insgesamt über 400 Millionen Euro.
Diese Nachricht wurde am 18.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.