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Statistisches Bundesamt
Deutsche Wirtschaft in die Rezession abgerutscht

Die deutsche Wirtschaft ist nun doch in eine Rezession gerutscht. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt von Januar bis März um 0,3 Prozent zum Vorquartal und damit das zweite Vierteljahr in Folge.

25.05.2023
    Die Fotomontage zeigt ein Verkehrsschild mit einem Pfeil nach unten und dem Schriftzug "Rezession", im Hintergrund sind Schiffscontainer zu sehen.
    Die Deutsche Wirtschaft ist in der Rezession. (IMAGO / Sven Simon / IMAGO / FrankHoermann / SVEN SIMON)
    Das Bundesamtrevidierte damit seine ursprüngliche Schätzung von Ende April, die noch eine Stagnation ergeben hatte. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge wird von einer technischen Rezession gesprochen.
    Insbesondere sinkende Konsumausgaben bremsten die Wirtschaftsleistung. Diese gingen im ersten Quartal preisbereinigt um 1,2 Prozent zurück. Sowohl für Nahrungsmittel und Getränke als auch für Bekleidung und Schuhe sowie für Einrichtungsgegenstände gaben die privaten Haushalte weniger aus. Auch die staatlichen Konsumausgaben nahmen um 4,9 Prozent ab.

    Investitionen und Export stiegen wieder

    Die Investitionen stiegen hingegen im Vergleich zum 4. Quartal 2022. In der Baubranche wurde 3,0 Prozent mehr investiert, die Investitionen in Ausrüstungen, sprich Maschinen, Geräte und Fahrzeuge, um 3,2 Prozent. Der Export von Waren und Dienstleistungen stieg um 0,4 Prozent, der Import nahm um 0,9 Prozent ab.
    Im internationalen Vergleich hinkte die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn hinterher. Sowohl in der EU als auch in der USA stieg das BIP im Schnitt leicht an.

    BIP als Wohlstandsindikator umstritten

    Ob sich die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts als aussagekräftiger Indikator für die Wohlstandsmessung eignet, ist schon länger umstritten. Ausführliche Hintergründe zur Kritik am BIP und mögliche Alternativen finden Sie hier.
    Diese Nachricht wurde am 25.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.