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Deutscher Astronaut
Neue Horizonte für Alexander Gerst

Im Frühjahr 2018 wird Alexander Gerst wieder zur Internationalen Raumstation fliegen. Auch der zweite Einsatz des Hohenloher ESA-Astronauten soll rund ein halbes Jahr dauern. Die Mission steht unter dem Titel "Horizons", "Horizonte".

Von Dirk Lorenzen |
    Titel und Logo solcher Raumfahrtprojekte spielen für die Vermarktung eine große Rolle, haben aber kaum Auswirkung auf die Arbeiten während der Mission.
    Bei seiner ersten Reise ins All - unter dem Titel "Blue Dot" - hat der gelernte Geophysiker vor allem nach unten geschaut. Auch bei "Horizons" geht es trotz anderweitiger Bekundungen weniger um den Blick auf die fernen Horizonte im All als um die Forschung für die Erde.
    Und selbst dabei hat die ISS einen stark eingeschränkten Horizont. Von der Station aus sind niemals Arktis und Antarktis zu sehen. Die Polarkreise sind die nördlichen und südlichen Horizonte.
    Dem vor ihr liegenden Horizont jagt die Raumstation mit rund 28.000 Kilometern pro Stunde hinterher. Sie holt ihn ständig ein - doch die Erdkugel präsentiert ihr immer wieder neue, alte Horizontlinien. Alexander Gerst und seinen Kolleginnen und Kollegen ergeht es wie dem Hamster im Rad.
    Vielleicht hat Europas Weltraumorganisation ESA daher ihrer Pressemitteilung zur Auswahl des Missionsnamens einen etwas doppeldeutigen Titel gegeben: Neue Horizonte, "New Horizons for Alexander Gerst".
    "New Horizons" heißt die NASA-Mission, die vor zwei Jahren an Pluto vorbei geflogen ist. Vielleicht wollte die ESA nur andeuten, dass Alexander Gerst bald ganz weit hinaus will.