Ausverkaufte Hallen und viel Medienpräsenz bei dieser Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland lassen diesen Hype erkennen. Diesen Aufmerksamkeitserfolg könne man aber nicht wirklich einfach so retten, dafür müsse man strategisch arbeiten, sagte DHB-Vorstandsvorsitzender Mark Schober im Dlf-Interview:
"Deswegen bin ich ja froh, dass wir immer im Januar eine EM oder WM haben. Und nicht nur alle zwei Jahre, wie es im Fußball ist. Wir arbeiten die letzten Jahre sehr strategisch und nachhaltig und entwickeln unsere Sportart Schritt für Schritt weiter. Insofern hilft uns die Weltmeisterschaft, neue Zielgruppen anzusprechen und einige davon dann in unsere Hallen zu kriegen als Zuschauer und in unsere Vereine zu kriegen als Handballer. Davor haben wir eine ganze Menge Maßnahmen ergriffen."
Langfristiger Prozess
Das sei aber ein langfristiger Prozess und Erfolge seien nicht nur mit einer Weltmeisterschaft zu erzielen. Stichwort Verbandsentwicklung: "Wir machen das schon die letzten fünf Jahre so, dass wir beispielsweise an unserer Trainerausbildung arbeiten und dass wir uns politisch engagieren, um mehr Infrastruktur, mehr Sporthallen zu bekommen."
Der Unterscheid zur letzten Heim-WM im Jahre 2007 sei, dass der DHB die Maßnahmen jetzt geplanter angehe. Allerdings ist die Mitgliederzahl nach der letzten Heim-WM dennoch auf 750.000 gestiegen, was eine gute Basis für aktuelle Bemühungen darstelle.
Aufgabe für gesamten Verband
Die Anstrengungen, dem Sport mehr Attraktivität zu verleihen, seien aber kein Projekt, dass nur während und kurz nach einer Heim-WM zu verfolgen sei:
"Das ist harte Arbeit, die wir jeden Tag machen und die wir nicht nur während der WM machen, sondern über das ganze Jahr hinweg." Und zwar für alle Mitspieler im DHB: "Der Dachverband, Vereine an der Basis und die Spieler, Landesverbände - jeder muss an seiner Stelle versuchen, am richtigen Rädchen zu drehen."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.