Medienpolitik
Deutscher Musikrat kritisiert Reformpläne für öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Der Deutsche Musikrat übt deutliche Kritik an den Reformplänen der Bundesländer für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der Kernauftrag der Sender werde geschwächt, heißt es in einer Stellungnahme.

    Ein Bläser-Ensemble mit Saxofonisten und Trompetern. Alle spielen auf ihren Instrumenten und stehen auf einer Bühne.
    Nicht jede Musikkultur kann sich über Konzerte- und Medienverkäufe finanzieren. Diese Genre - etwa der Jazz - solle der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch durch die Wahl seiner Inhalte, weiterhin unterstützen, fordert der Deutsche Musikrat. (Martin Frick)
    Kulturangebote seien das einzige Alleinstellungsmerkmal des ÖRR, erklärte die Generalsekretärin des Deutschen Musikrats, Valentin. Diese müssen daher gestärkt und nicht verringert werden. Es sei die Kernaufgabe der Öffentlich-Rechtlichen, schwerpunktmäßig Inhalte zu erzeugen, zu finanzieren und zu verbreiten, die der Markt nicht aus sich selbst heraus erzeugen könne, die aber dem Gemeinwohl dienten. Dazu gehöre die Musik in Ihrer Vielfalt, etwa die Neue und Alte Musik, der Jazz, die Amateur- und Volksmusik.
    Der Deutsche Musikrat engagiert sich für die Interessen von 15 Millionen musizierenden Menschen in Deutschland und ist weltweit der größte nationale Dachverband der Musikkultur.

    Hörfunk- und TV-Sender sollen gestrichen werden

    Die Reformpläne der Bundesländer sehen unter anderem vor, dass mindestens 16 ARD-Hörfunkkanäle und knapp die Hälfte der 10 Fernseh-Spartensender von ARD und ZDF abgeschaltet werden sollen. Die koordinierende rheinland-pfälzische Staatskanzlei hat dazu nach eigenen Angaben inzwischen mehr als 15.000 Stellungnahmen erhalten. Kurz vor Ablauf der Anhörungsfrist am Freitag seien das bereits "deutlich mehr, als bei allen bisherigen Anhörungen eingegangen sind".
    Nach der Auswertung der Stellungnahmen soll der Staatsvertrag von den Länderchefs beraten werden. In Kraft treten kann dieser erst, wenn auch alle 16 Landesparlamente zugestimmt haben. Das wird frühestens im nächsten Sommer der Fall sein, bis dahin bleibt auch der Rundfunkbeitrag auf der jetzigen Höhe von 18,36 Euro pro Monat.
    Diese Nachricht wurde am 12.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.