Der Deutsche Schwimmverband hatte gestern eigentlich versucht, für Klarheit zu sorgen – kurz vor den finalen Qualifikationswettkämpfen für die Olympischen Spiele. Der Verband bestätigte die Freistellung von Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen und stellte in diesem Zuge auch seinen Interimsnachfolger Dirk Klingenberg vor. Aber heute verkündet der Verband, dass man sich gemeinsam mit Klingenberg dazu entschieden habe, dass er die Nachfolge nun doch nicht antreten werde.
Von einem Großbordell mitfinanziert
Hintergrund ist das Bekanntwerden eines "frivolen Berichts" aus der Vergangenheit Klingenbergs, heißt es in der Pressemitteilung des DSV. Obwohl kein juristisches Fehlverhalten vorliege, sei dieser Bericht nicht mit den hohen moralischen Ansprüchen des Spitzenverbandes vereinbar.
Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung handelt es sich um einen Zeitungsbericht aus dem Jahr 2014. Klingenberg spielt damals in einer Wasserball-Altherren-Mannschaft. Diese sei von einem Großbordell finanziell unterstützt worden.
Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagt Klingenberg, dass er den Bericht von Anfang an erwähnt habe. Er habe sich in keiner Weise einem Vergehen juristisch schuldig gemacht, das solch ein Handeln durch den DSV legitimieren würde.