Es handle sich um betagte Männer und Frauen, aus deren Alterskohorte jedes Jahr etwa zwölf Prozent stürben. Eine konkrete Summe nannte Ruchniewicz nicht. Es gehe vor allem um einen symbolischen Akt als Teil der historischen Wiedergutmachung Deutschlands gegenüber Polen, meinte der Historiker von der Universität Breslau.
Zu den von der früheren nationalkonservativen PiS-Regierung erhobenen Reparationsforderungen in Höhe von 1,3 Billionen Euro äußerte sich Ruchniewicz zurückhaltend. Rechtlich sei dieser Aspekt abgeschlossen. Aber damit seien keinesfalls Entschädigungsansprüche polnischer Bürger erloschen. Bei der nun angestrebten deutsch-polnischen Verständigung zu diesem Thema sei es daher wichtig, die Opfer und ihre Biografien in den Vordergrund zu stellen.
Bei den deutsch-polnischen Regierungskonsultationen Anfang Juli hatte sich Bundeskanzler Scholz zur historischen Verantwortung Deutschlands gegenüber Polen bekannt, zu finanziellen Kompensationen aber keine konkreten Zusagen gemacht.
Diese Nachricht wurde am 27.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.