Bis zum Schluss gekämpft - und dann ganz kurz vor Schluss doch noch gescheitert: Am Ende stand es nach der Verlängerung 2:1 für Spanien. Der Ex-Dortmunder Mikel Merino erzielte in der 119. Minute den Siegtreffer für die Spanier.
Bundesligaprofi Dani Olmo (51.) von RB Leipzig hatte zunächst die Führung für Spanien erzielt. Der eingewechselte Florian Wirtz (89.) sorgte dann mit seinem Ausgleich kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit noch einmal für Hoffnung beim deutschen Team. Spaniens Daniel Carvajal sah kurz vor dem Schlusspfiff noch die Gelb-Rote Karte (120.+5). Auch der eingewechselte Niclas Füllkrug konnte das Spiel trotz gleich mehrerer "Beinahe"-Tore nicht mehr drehen.
"Wir hatten ein überragendes Gemeinschaftsgefühl"
Trainer Julian Nagelsmann zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht, aber auch kämpferisch. Er sagte, der Sieg Spaniens sei nicht verdient gewesen. Über die deutsche Mannschaft sagte er mit Blick auf die gesamte EM: "Wir hatten ein überragendes Gemeinschaftsgefühl."
Mit dem Aus der DFB-Auswahl endete voraussichtlich auch die erfolgreiche Nationalmannschafts-Karriere von Mittelfeldspieler Toni Kroos. Der 34-Jährige absolvierte 114 Länderspiele und wurde 2014 Weltmeister. Mit Bayern München und Real Madrid gewann Kroos etliche Vereinstitel, darunter sechsmal die Champions League.
Frankreich besiegt Portugal
Neben Spanien erreichte auch Frankreich das EM-Halbfinale. Die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps gewann gegen Portugal im Elfmeterschießen mit 5:3. Der portugiesische Stürmer Joao Felix verschoss als einziger Schütze. Nach Verlängerung hatte es 0:0 gestanden.
Vize-Weltmeister Frankreich trifft nun am kommenden Dienstag im Halbfinalspiel in München auf Spanien, das zuvor gegen Deutschland gewonnen hatte. Für den 39 Jahre alten Cristiano Ronaldo, der seine Auswahlmannschaft 2016 zum Titel geführt hatte, war es nach eigener Aussage die letzte EM. Ob er noch im Nationalteam bleibt, ist aber noch nicht entschieden.
Erdogan reist zum Spiel gegen die Niederlande an
Heute stehen sich im Viertelfinale zunächst England und die Schweiz gegenüber. Das Spiel beginnt um 18 Uhr in Düsseldorf.
In der zweiten Partei spielen um 21 Uhr die Niederlande gegen die Türkei. Zu dem Spiel reist auch der türkische Präsident Erdogan an. Im Vorfeld der Partie hatte es viele Diskussionen um den türkischen Nationalspieler Merih Demiral gegeben. Er hatte im Achtelfinale gegen Österreich den umstrittenen Wolfsgruß gezeigt und wurde in der Folge von der UEFA für zwei Spiele gesperrt. Das heißt: Er ist im Viertelfinale heute Abend nicht dabei und wäre auch für das Halbfinale gesperrt.
Der Streit um den Wolfsgruß hatte auch zu diplomatischen Verstimmungen zwischen der Türkei und Deutschland geführt. Beide Regierungen bestellten die Botschafter des jeweils anderen Landes ein. Der Wolfsgruß ist das Symbol der rechtsextremistischen "Grauen Wölfe". Sie werden in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet.
Diese Nachricht wurde am 06.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.