
Kleine Nationen wie die Schweiz, Singapur oder Dänemark führen mit deutlichem Vorsprung die Liste an - sie spezialisieren sich demnach stark auf einzelne Technologien. Deutschland liegt im Vergleich von 35 Volkswirtschaften auf Platz zehn. Damit gebe es bei den Deutschen über die vergangenen 15 Jahre kaum eine Entwicklung, erklärte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Gründe seien "wenig dynamische finanzielle und personelle Strukturen": Wagniskapitalinvestitionen blieben hierzulande auf niedrigem Niveau, es fehlten Fachkräfte und die vorhandenen würden zunehmend in Prozessen wie Berichtspflichten gebunden, die nur wenig zur Wertschöpfung beitrugen.
Stärker schneidet Deutschland in der Kategorie "Nachhaltig wirtschaften" ab - hier landet die Bundesrepublik auf Platz drei der Rangliste nach Dänemark und Finnland. Es zeige sich, dass das deutsche System in seiner Breite auf Nachhaltigkeitsthemen ausgerichtet ist, heißt es in der Studie.
Der Innovationsindikator basiert auf sieben Schlüsseltechnologien: digitale Hardware, digitale Vernetzung, Produktionstechnologien, Energietechnologien, neue Materialien, Biotechnologie und Kreislaufwirtschaftstechnologien. Deutschland schneidet in der Studie besonders gut in Produktions- und Energietechnologien sowie Technologien der Kreislaufwirtschaft ab. Nur im Mittelfeld liegt Deutschland dagegen bei digitaler Vernetzung, beispielsweise künstlicher Intelligenz, und bei der Biotechnologie.
BDI-Präsident Russwurm forderte für eine bessere Innovationsdynamik, gezielter Technologien zu fördern und die schnelle Einführung neuer Geschäftsfelder zu ermöglichen. Wirtschaft und Wissenschaft müssten gleichzeitig von "überbordender Bürokratie" befreit werden.
Diese Nachricht wurde am 03.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.